Hat die Zwickauer Ceska 83 den originalen Lauf?

Eine weitere Frage, die noch nie (nur hier im Blog) gestellt wurde, die aber sehr wichtig ist, gerade im Hinblick auf die mysteriösen Auffinde-Umstände in Zwickau und ebenso bei Betrachtung der Verkündung als Mordwaffe innerhalb weniger Stunden am 11.11.2011.

Das Ceska-Paradoxon: Ungeprüft verkündet, oder gab es Vorwissen, dass es die richtige Waffe war, oder W04 wurde gleich 2 Mal gefunden, was die Namensgebung W04 nahe legt, nach W01-W03 und nach W06 und nach W10 gefunden, oder wurde der Lauf gewechselt?

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Gerade WEIL die Auffindung nicht dokumentiert wurde, die Auffinder unbekannt sind, laut Brandermittler Lenk vor Gericht die 6 Waffen am „Superfindetag 9.11.2011“ gemäß Anweisung undokumentiert weggebracht wurden… und wer das anwies, das wollte Lenk vor Gericht nicht sagen. „erinnere mich nicht“…

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auffinde

dieses Foto stammt nicht aus der Frühlingsstrasse, sondern aus dem Polizeipräsidium oder von wo auch immer…

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schuttsieber2

Die angeblichen Finder der Waffen, der BPZ 322, war am Superfindetag 9.11.2011 gar nicht vor Ort. Er war am 8.11.2011 vor Ort laut Ermittlertagebuch, nicht am 9.11.2011.

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Erinnern wir uns kurz, was BAO-Chef Wolfgang Geier zur Herkunft der Ceska sagte:

Es sei eine Stasi-Ceska 83, davon war Geier 2008 überzeugt, und die BAO Bosporus wehrte sich noch 2010  „mit Händen und Füssen“ gegen die BKA-Festlegung „Schweizer Ceska“ in Aktenzeichen XY ungelöst. Steht auch sehr ausführlich bei Heimatschutz, man drohte sogar dem BKA mit Einschaltung von MP Beckstein… nützte aber nichts.

siehe auch:

https://sicherungsblog.wordpress.com/2014/06/30/ermitteln-verboten-aus-einer-stasi-ceska-wurde-eine-schweizer-waffe-gemacht-teil-7/

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Was ist daran das Wichtige?

Wichtig ist, dass im selben Jahr 2008, als alle Morde mit der Ceska schon 2 Jahre her waren, Geier auf „Stasi-Waffe“ tippte, während das BKA die Schweizer Ceskas favorisierte.

Das heisst: Die Waffen waren hinsichtlich des typischen Spurenbildes identisch.

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Es gab kein „Spezielles Produktionsverfahren“, wie KHK Uwe Deetz vom BKA 2010 behauptete, welches die Schweizer Serie (Luxik-Waffen) „speziell machte“.

siehe auch:

http://sicherungsblog.wordpress.com/2014/08/06/das-bka-erklart-das-ceska-spezialherstellungsverfahren-im-fernsehen/

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Das ist eine Lüge, die ganz klar auf das hindeutet, was auch Aust/Laabs (aus dem HPF „Dönerstrang“ ab)schrieben: Es wird ein Ausweg gesucht, und den Mördern wird signalisiert, dass man nicht nach ihnen sucht.

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Nur die Uwes sahen nie Fernsehen und verpassten es, die Mordwaffe endlich wegzuschmeissen, sorry, der musste sein…

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Um die Lüge zu erkennen, muss man sich lediglich klarmachen, dass man eine „Spezialceska  83 mit ganz anderem Spurenbild als jede bekannte Ceska 83 es hat“ gar nicht im Jahr 2000 hätte erkennen können, nach dem 1. Mord an Simsek, und wie bekannt ist, hat man das aber sehr wohl erkannt, an 4 Projektilen und an 5 Hülsen allein bei diesem Mord.

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Es ist daher umso erstaunlicher, wie dreist das BKA -widerspruchslos- die Menschen anlügen konnte seit dem Jahr 2010, bis zum heutigen Tag.

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Es ist doch auch äusserst merkwürdig, dass im „Waffennummer-Wiederherstellungs-Gutachten“ des BKA von Ende 2011 die wiederhergestellte Waffennummer 034678 auf dem Lauf beschrieben wird, wo gar keine Waffennummer eingeschlagen war.

Die Waffennummer ist auf dem Griffstück eingeschlagen, nicht auf dem Lauf:

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demo

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das sieht man auch ganz klar: Schwesterwaffe 034673 des BKA:

DIE GROSSE CESKA-LÜGE DES BKA

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Wie diese 8 vermissten Ceskas 0346xx aussehen, das demonstrierte man uns 2010 im Fernsehen: KHK Uwe Deetz.

lauf und schlitten

Griffstück, nicht Lauf !

Baujahr der Ceskas: 1989.
2 eingravierte Waffennummern
2 eingeschlagene Beschusszeichen.

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Die Waffennummer steht ganz klar auf dem Schlitten, und auf dem Griffstück, aber nicht auf dem Lauf.

Folgerichtig hat das BKA Ende 2011 auch bei der Zwickauer Ceska die Waffennummer an 2 Stellen wiederhergestellt, laut Gutachten:

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waffennummer w04 schlitten

.Verschlussstück = Schlitten, BKA-Waffendeutsch… siehe Foto weiter oben…

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Und jetzt kommt die Lüge:

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waffennummer w04 lauf1

Nein. Auf dem Griffstück. Nicht auf dem Lauf !

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c5

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Das vollständige Gutachten ist in der PDF enthalten, welche an den Bundestags-Innenausschuss ging, Name:

Ceska 83 W04.pdf

Der Downloadlink dazu ist hier zu finden:

https://sicherungsblog.wordpress.com/2014/11/28/neues-zur-ceska-nicht-beschossen-hulse-in-dortmund-nicht-auf-dna-und-fingerabdrucke-uberpruft/

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Die Frage an das BKA dürfte demnach berechtigt sein:

Hat die Zwickauer Ceska 83 W04 den originalen Lauf?

So ein Lauf ist nur in das Griffstück gesteckt, oder meinetwegen auch geschraubt, egal, aber ganz einfach zu wechseln.

Es fehlt die Aussage in den BKA-Gutachten, das überprüft wurde, ob der Lauf werksseitig war. Immerhin hat man allein in der BRD 8 Ceska 83 gefunden, bei denen der Lauf nachträglich geändert wurde, so dass ein Schalldämpfer aufgeschraubt werden konnte.

Aussage Geier vor dem NSU-Ausschuss des Bundestages.

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Hier eine Ceska 83 mit verlängertem Lauf, die es gar nicht geben dürfte:

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frontal21

https://www.youtube.com/watch?v=uVI1_8tXfFM

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Wenn Sie Probleme damit haben sollten, die Relevanz der Frage zu erkennen,

ob der Lauf der Originallauf ist,

dann machen Sie doch einmal folgendes Gedankenspiel:

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Nehmen Sie an, alle Zeugen sagen die Wahrheit.

– Carsten Schultze hat wirklich bei Andreas Schultz im Madley auf Veranlassung vom Wohlleben eine Ceska 83 SD gekauft.

Schalldämpfer war zwar nicht bestellt, aber egal… war halt dabei.

– diese Ceska 83 SD hatte tatsächlich die Seriennummer 034678, wie das BKA herausfand bei der Zwickauer Ceska.

– sie stammte tatsächlich vom Händler im Graubereich Franz Schläfli aus Bern.

– „Ceska-Müller“ hat sie tatsächlich mit einem Waffenerwerbs-Berechtigungsschein des Germann dort gekauft. Bar bezahlt, im Laden, eingesteckt. 2 Stück Ceska 83 mit SD.

– Via einer wie auch immer gearteten Ceska-Stafette gelangte diese Ceska 034678 zu den Uwes.

– Die Zwickauer Ceska W04 ist die Mordwaffe bei den 9 Dönermorden.

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Alles wahr. Nehmen Sie das mal so an. Gedankenspiel…

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und wo ist dann der Betrug möglich, wenn das alles stimmte, alles wahr wäre?

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Der Lauf der W04 aus Zwickau wurde zwischen mysteriösem Auffinden im Schutt in Zwickau und Eingang beim BKA ausgetauscht.

Ätsch. Kein Problem.

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Es wäre nicht einmal nötig, die Waffe auszutauschen, es reichte (Konjunktiv) völlig aus, den Lauf der echten (STASI-?) Mordwaffe in die Zwickauer Ceska reinzupacken. 5 Minuten reichen. 1 Austauscher reicht dazu, es sind keine Mitwisser und Mittäter nötig.

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Das ist aber nur ein Gedankenspiel… mehr nicht.

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Dumm natürlich, wenn man dann eine Patrone in die Waffenkammer packte, aber die aufgefundene Waffe W04 in Zwickau entladen war laut Auffindeprotokoll…

aber wie sagt man so schön?

Shit happens 😉

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4 comments

  1. Zitat:
    Es sei eine Stasi-Ceska 83, davon war Geier 2008 überzeugt, und die BAO Bosporus wehrte sich noch 2010 “mit Händen und Füssen” gegen die BKA-Festlegung “Schweizer Ceska” in Aktenzeichen XY ungelöst.

    Das BKA besitzt angeblich 10 Stasi-Ceskas:

    „Zeuge Werner Jung: Und zehn dieser 25 wurden dann letztendlich beim MfS nach der Wende im Waffenlager dort gefunden, und die hat das BKA übernommen.“
    http://dipbt.bundestag.de/doc/btd/17/CD14600/Protokolle/Protokoll-Nr%2031.pdf

    Im NSU-Prozess wurde jedoch von nur noch 9 Stasi-Ceskas gesprochen:

    „U.a. habe es neun Pistolen aus Beständen des MfS [Ministerium für Staatssicherheit, DDR] gegeben“
    http://www.nsu-watch.info/2014/06/protokoll-114-verhandlungstag-21-mai-2014/

    Da fehlt offensichtlich 1 Stasi-Ceska beim BKA und eben diese 1 Waffe kann die Tatwaffe gewesen sein.
    Das BKA muss unbedingt nachweisen, dass es noch alle 10 Stasi Waffen besitzt und es muss nachweisen, dass alle diese 10 Stasi-Waffen nicht als Tatwaffe in Frage kommen.
    Dieser angebliche Nachweis wurde bisher nur behauptet, ist aber nicht wirklich im Prozess erfolgt. Das Waffengutachten ist immer noch unter Verschluss.

  2. Nach allem, was ich über die Czeska 83 bisher gesehen habe (und das ist nicht viel), ist bei dieser Waffe der Lauf („Rohr“ beim Militär :-; ) nicht für den Benutzer tauschbar konstruiert, (wie z. B. bei HKs P38 etc. ) sondern vom Hersteller in den mit dem Griffstück verbundenen Halter eingeschrumpft. (Halter heiß machne – Lauf kühlen – zusammenstecken – Temperatur ausgleichen – Bombenfest!) Diese Verbindung ist nur für den versierten Mechaniker/Techniker/Ingenieur oder Büchsenmacher mit viel Hitze lösbar. Ist aber höchstwahrscheinlich nicht in 5 Minuten durchzuführen!
    Des weiteren erlaube ich mir noch die Bemerkung, daß die Waffennummer auf der rechten Seite sowohl auf dem Schlitten/Verschluß, wie auch links davon in der Öffnung (Hülsen-Auswurf-Öffnung), auf dem Halter des Laufs, zu sehen ist. Ein etwaiger Lauf-Tausch (Aufwendig – siehe Oben) ändert an der Nummer rein gar NIX!

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