Der SWR kündigte Sensationelles an:
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Ein Giftmord des Mossad und die Entführung der Landshut
„Tödliche Schokolade“ am 7. Juli 2010, 23.55 Uhr im Ersten
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Fast 33 Jahre nach der Entführung der Lufthansa-Maschine „Landshut“ wirft eine ARD-Dokumentation neues Licht auf die damaligen Ereignisse. Anfang September 1977 hatten Terroristen der Rote-Armee-Fraktion (RAF) den Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer in ihre Gewalt gebracht. Um den Forderungen der deutschen Terroristen Nachdruck zu verleihen, hatte ein Kommando palästinensischer Terroristen Wochen später die Lufthansa-Maschine „Landshut“ gekapert. Planer und Drahtzieher der Aktion war der palästinensische Arzt Wadi Haddad.
Wie der Film „Tödliche Schokolade“ von Egmont R. Koch erstmals rekonstruiert, lief offenbar zeitgleich eine streng geheime Operation des israelischen Geheimdienstes Mossad gegen Terrorchef Wadi Haddad. Mehrere Versuche der Israelis, die Schlüsselfigur des internationalen Terrorismus auszuschalten, waren in den Jahren zuvor gescheitert. Doch diesmal war das Attentat erfolgreich. Wie ehemalige israelische Geheimdienst-Offiziere im Film berichten, brachte ein enger Vertrauter Haddads seinem Chef im September 1977 mit Gift präparierte Pralinen von einer Europareise mit.
Dieser Verbindungsmann hatte schon seit Jahren als „Maulwurf“ für den Mossad arbeitet.
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Dazu meint Peter Jürgen Boock: Das waren wir, es war Monika Haas, es war die RAF-Reisegruppe, die diese Pralinen mitbrachte und an Wadi Haddad gab:
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Woher weiss Boock, dass die Pralinen vergiftet waren?
Das weiss er nur vom Mossad. Also indirekt, er weiss das nicht von Monika Haas… es kann stimmen, muss aber nicht.
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Während der „Landshut“-Entführung zeigte Haddad schwere Vergiftungssymptome und dürfte kaum noch in der Lage gewesen sein, die Operation zu leiten. Er starb sechs Monate später in Ost-Berlin.
Der jetzt aufgefundene Obduktionsbericht spricht von einem „toxisch-nutritiven Leberschaden“ – von einer Giftaufnahme über die Nahrung. Die Chronologie des Giftmords hinterlässt Fragen: Wusste der Mossad-Maulwurf in Haddads engstem Umfeld auch etwas von der Planung der „Landshut“-Entführung? Hätte der israelische Geheimdienst also die Informationen nach Deutschland weitergeben und die Entführung damit verhindern können?
siehe Teil 2, da ist das Protokoll.
„Wer so eng dran war, wird alle geplanten Operationen Haddads gekannt haben“, sagt Winfried Ridder, damals Chef-Auswerter im Bundesamt für Verfassungsschutz und führender RAF-Experte der deutschen Geheimdienste. Vom Mossad sei aber damals nichts gekommen, jedenfalls nichts Konkretes, erinnert er sich.
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Ausschnitt aus „Tödliche Schokolade“ mit dem Vergiftungsplan, geschildert von Israelis:
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Der Maulwurf habe nicht gewusst, dass er vergiftete Pralinen mitnahm. Aussage des Mossad.
das bedeutet jedoch zwingend, dass der Mossad an die gekauften Pralinen ohne Wissen des Maulwurfs herankommen können musste. Zum Beispiel im Hotel…
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3 SAT hat die Geschichte ebenfalls reich bebildert dargestellt: http://www.3sat.de/page/?source=/ard/themenwochen/164976/index.html
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Ein Überblick über die Terroranschläge der PFLP findet sich hier: http://magazin.spiegel.de/EpubDelivery/spiegel/pdf/9157738
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Das glückliche Ende bildete zugleich den Auftakt zum tragischen Finale des deutschen Terrorherbstes, der am 5. September 1977 in Köln begonnen hatte. Ein Kommando der Roten Armee Fraktion (RAF) entführte auf offener Straße den Chef des Arbeitgeberverbandes, Hanns Martin Schleyer. Ziel der Aktion, bei der vier Begleiter Schleyers erschossen wurden: Die Terroristen wollten elf gefangene Genossen um den RAF-Gründer Andreas Baader freipressen. Weil Bonn nicht nachgab, organisierte die mit der RAF kooperierende Terrorgruppe „Volksfront für die Befreiung Palästinas“ (PFLP) die Entführung des deutschen Urlauberflugzeuges.
Nachdem die Nachricht von der Geiselbefreiung über Radio verkündet worden war, wurden am Morgen in der Haftanstalt Stuttgart-Stammheim die RAF-Häftlinge Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe tot aufgefunden; nach dem Urteil internationaler Gutachter und Aussagen ehemaliger Genossen hatten sie Selbstmord begangen.
Am nächsten Tag fand die Polizei im elsässischen Mülhausen im Kofferraum eines Audi 100 die Leiche Schleyers. Die RAF-Entführer hatten den Arbeitgeberpräsidenten mit drei Kopfschüssen ermordet.
In Mogadischu gab es Todesopfer nur bei den Terroristen. Der Anführer Zohair Yousif Akache, 23, lag tot im Cockpit, seine bildhübsche Freundin Nadia Shehadah Yousuf Duaibes, 22, starb in der Bordtoilette. Ein dritter Entführer, der 23jährige Nabil Harb, lebte nur noch kurz. Er erlag noch auf dem Flughafengelände seinen Schußverletzungen.
Nur eine aus dem Kommando überlebte – die schreiende junge Frau auf der Trage.
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einschliesslich Tagesschau der Ablauf des Ganzen:
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Interessant ist dabei, dass es vor der Entführung der Lufthansa-Maschine Warnungen aus den USA gab. Es kann also nicht nur der Mossad Vorwissen gehabt haben kann, so die Schlussfolgerung. Aber es gab keine konkrete Warnung.
Aussage: Der Mossad wusste es vorher, der KGB ebenfalls.
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War im Januar 1976 Monika Haas bereits im Umfeld von Wadi Haddad? Wenn nicht, dann stimmt die Geschichte mit Monika Haas als Maulwurf nicht. Angeblich hat der Maulwurf im Jan 76 den Nairobi-Plan verraten, eine israelische Maschine mit einer Rakete sowj. Bauart abzuschiessen.
Da hat man einen Prüfstein dafür, ob es sich um Monika Haas handeln kann.
Wikipedia: 1976, Monika Haas
In Nairobi waren vom 18. – 25. Januar auf Betreiben des Mossad, zusammen mit Bruce McKenzies Leuten, drei Palästinenser,[3] verhaftet worden und eine von Idi AminsAgenten gelieferte sowjetische Boden-Luft-Rakete entdeckt worden, die geeignet war, ein landendes El Al-Flugzeug anzuschießen. Ein danach eintreffendes deutsches Paar wurde ebenso wie die nachfolgende Haas verhaftet.
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Das funktioniert nicht, wenn kolportiert wird, und dem ist so, Haas sei erst damals „vom Mossad umgedreht worden“. Logisch… der Mossad war bereits in Nairobi, also bereits vorher gewarnt… und das wohl nicht von Monika Haas. Oder doch? Alles sehr konfus… bleiben Sie stets skeptisch.
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Zur Waffenbotin nach Mallorca, wo die Lufthansa-Maschine entführt wurde, ist Folgendes zu lesen, Spiegel:
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Dann taucht im Hotel eine Frau mit schulterlangem blonden Haar und heller Hautfarbe auf, die Sayeh seit langem herzlich unsympathisch ist: „Sie hat nicht gelächelt, machte einen mißmutigen Eindruck.“
Die Frau war am 7. Oktober mit einem holländischen Paß auf den Namen Cornelia Christina Alida Vermaesen, geborene Trubendorffer, auf Mallorca angekommen.
Begleitet wurde sie von einem Araber, dessen gefälschter persischer Paß ihn als Kemal Servati auswies. Das Paar reiste als Familie, mit Kinderwagen und _(* Bei einer Zwischenlandung in Dubai. ) Baby. Die junge Mutter, darauf deuten viele Ermittlungsergebnisse hin, war vermutlich Monika Haas.
Die beiden Frauen treffen sich nicht zum erstenmal. Sayeh kennt die blonde Deutsche unter deren Kampfnamen „Amal“ schon aus dem Jemen, als Frau des Kampfausbilders Zaki Helou: „Niemand mochte sie. Ich hörte auch, daß die Organisation kein Vertrauen zu ihr hatte“ – wegen der Gerüchte über ihre Zusammenarbeit mit dem israelischen Geheimdienst.
Daß ausgerechnet „Amal“ die Waffen für den Anschlag schleust, macht Souhaila Sayeh mißtrauisch: „Wie können sie Amal benutzen, wenn sie glauben, sie sei eine Verräterin.“
Die Abneigung ist offenbar gegenseitig. Die Deutsche behandelt Sayeh wie einen Domestiken. Sie spricht bei der Übergabe der Waffen ausschließlich mit Akache – „englisch, aber nicht perfekt“. Sayeh spielt währenddessen mit dem Kind.
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Haas wurde, sei es wie es sei, dafür verurteilt: 5 Jahre Haft.
http://de.wikipedia.org/wiki/Monika_Haas
1992 wurde sie damit konfrontiert, 1977 an der Entführung des Flugzeugs Landshut beteiligt gewesen zu sein. Haas wurde vorgeworfen, den Waffentransport an das palästinensische Entführerkommando durchgeführt zu haben. Ein Prozess gegen sie wurde am 18. Januar 1996 vor dem 5. Strafsenat des Oberlandesgerichtes Frankfurt am Main eröffnet. Die überlebende Entführerin Souhaila Andrawes wurde als Kronzeugin geladen, nachdem diese 1994 in einer Aussage von einer Beteiligung Haas‘ gesprochen hatte. [siehe Zitat zuvor, Spiegel, fatalist…]
Sie widerrief diese Aussage jedoch und weigerte sich, ebenso wie Brigitte Mohnhaupt, im nachfolgenden Prozess dazu auszusagen und wurde dafür mit sechs Monaten Beugehaft belegt.[6]
RAF-Terrorist Peter-Jürgen Boock belastete Haas dagegen. Zugelassen wurde zudem die Aussage eines im Libanon inhaftierten Mossad-Agenten, Said Slim, der angab, mit Haas den Transport durchgeführt zu haben. Slim sagte jedoch nie selbst vor einem deutschen Gericht aus, sondern wurde von BKA-Beamten im libanesischen Gefängnis vernommen. Weiteres Belastungsmaterial gegen Haas wurde aus den Archiven der DDR-Staatssicherheit vorgelegt. Die Verteidigung sah in anonymen Zeugenaussagen von BKA-Beamten, die von der Verteidigung nicht befragt werden konnten, einen Verstoß gegen den Grundsatz des fairen Verfahrens gemäß der Europäischen Menschenrechtskonvention.[7]
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Ein Maulwurf mit Namen Boock, ist das völlig unmöglich?
Muss man sich ja mal fragen… würde gut passen… er rühmt sich bekanntlich seines guten Drahtes zu Wadi Haddad, und die Pralinen hätte auch er mitbringen können. Wenn die Geschichte denn überhaupt stimmt…
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Meiner unmassgeblichen Meinung nach musste Haddad nach der Verhaftung seines kompletten Teams in Kenia 1976 wissen, dass Verrat im Spiel war. Er hätte es bemerken und reagieren müssen.
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Der Autor und Produzent von „Tödliche Schokolade“ Egmund Koch hat 2013 ein Buch über Regierungsterror mit Schwerpunkt Israel und USA nachgelegt, das teilweise online zu lesen ist:
http://books.google.com.kh/books?id=fwbYAgAAQBAJ&printsec=frontcover&hl=de#v=onepage&q&f=false
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Barschel fehlt, Adenauer als Mossad-Gebombter ist drin. Auch eine sehr interessante Geschichte.
Mit einem Paketbomben-Attentat auf Kanzler Adenauer 1952 fing die finanzielle Erpressung Deutschlands wegen des Holocaust an, die bis heute andauert.
Hätten Sie das gewusst?
http://de.wikipedia.org/wiki/Attentat_auf_Konrad_Adenauer,_Otto_K%C3%BCster_und_Franz_B%C3%B6hm
Der Versuch eines Attentats auf Konrad Adenauer mit einer Briefbombe im Jahr 1952 ging auf eine Kontroverse in der israelischen Politik über die Aussöhnungsversuche zwischen der Regierung Ben Gurion und dem westdeutschen Kanzler Adenauer zurück.
Neben der an Adenauer adressierten Sendung waren weitere, kleinere Briefbomben an die deutsche Verhandlungsdelegation in Wassenaarunterwegs gewesen, namentlich Otto Küster und Franz Böhm, die bis 1953 das Luxemburger Abkommen mit verhandelten.
Vergessen Sie es besser wieder, sonst sind sie nämlich ein NAZI: Deutschland zahlte freiwillig, das ist doch klar, immer wieder, aber stets freiwillig…
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Wurde die RAF vom Mossad unterwandert, um die PFLP auszuschalten, und wenn ja, wer war es?
Haag, Boock, Haas, wir wissen es nicht.
Es werden allerlei Geschichten kolportiert, die sämtlich ohne Beweise auskommen müssen. Jeder Experte oder Autor hat die Indizien und Erzählungen nach eigenem Gusto bewertet und seine Schlussfolgerungen daraus gezogen.
Was heisst das für das NSU-Phantom?
Das müssen Sie schon selbst beurteilen. Wie glaubwürdig sind die Bücher und Filme zum NSU, warum sind die Medien derart unkritisch, liegt das daran, dass das NSU-Narrativ schlicht zu jung ist für gründliches Analysieren der Fehler?
Es wäre uns schon sehr recht, als Arbeitskreis NSU, wenn Sie selbst kritischer würden, und zwar generell, was die Glaubwürdigkeit der Sicherheitsbehörden und der Buch-Autoren und der Medien angeht.
Auch dieser OLG-Stadel zu München ist nur die erste Runde… denken Sie an Schmücker: 17 Jahre Gerichtsverfahren, 3 Urteile aufgehoben, letztlich Einstellung. Amtlich festgestellte Behinderung der Justiz, auch durch Staatsanwälte, und der Geheimdienst steckte -ebenfalls amtlich festgestellt- bis zum Hals mit drin. Das BKA sicher ebenfalls, Beihilfe zur Vertuschung geleistet…
Die Beweisführungen gegen Monika Haas können auch nicht überzeugen, die des BKA. Analogien zum NSU-Phantom sind augenfällig.
Der NSU-Fake ist nicht die erste Inszenierung der Sicherheitsbehörden. Darum geht es. Das sollten Sie verstanden haben.
Ende.
Vielen Dank an den Kollegen, der die Dokumentation „Tödliche Schokolade“ zur Verfügung gestellt hat. Gekannt habe ich die, aber ich fand sie nicht mehr auf YT. Super Teamwork!