Teil 3 endete mit:
Am 8.11.2011 lässt sich Zschäpe in Dresden HBF eine Zugverbindung ausdrucken, für den 8.11.2011.Sie surft am 5.11. in Leipzig im Internet, wie ist unbekannt (Handy oder Terminal), mit einem Ticket/Gutschein, und schreibt die Jenaer Telefonnummer von Mama und Oma auf diesen Gutschein.
Das kommt dann in Teil 4. Wohin sie am 5.11.2011 fuhr.
Es wird dieser Plan abgearbeitet:
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Dazu haben wir folgende Informationen:
Es beginnt in Leipzig, am 5.11.2011:
Auswertung eines Tickets der Firma „Sidewalk Express“
Ticket am 05.11.2011 um 10:37 Uhr in Leipzig am Hauptbahnhof an einem
Münzautomaten erworben worden…beim Einwählen in das Internet keine E-Mail-Adresse angegeben.
Für den Kauf des Tickets kann man den frei geschalteten Internetzugang maximal 1,15 Stunden lang
nutzen. Diese Zeit wurde vollständig genutzt und das Guthaben auf dem Ticket somit in Gänze
verbraucht. Das Guthaben hätte sieben Tage lang, bis zum 12.11.2011, genutzt werden können.
Auf dem Ticket steht handschriftlich „Oma 822081“ geschrieben.
Das hatten wir ja schon in Teil 1.
Zschäpe wollte nach Jena, soviel scheint klar. Am 5.11.2011 ergoogelte sie die Telefonnummer ihrer Oma.
Wirklich?
Sauklaue 😉
Dabei kann sie so schön schreiben, wenn sie nicht friert:
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Am 11.11.2011 übernimmt der GBA das Verfahren, Freitag, und am 12.11.2011 sitzt Zschäpe bereits in Köln. Am 8.11.2011 wurde sie von Jena nach Sachsen verbracht, wo die Frau Hemme vom LKA Stuttgart bereits auf sie wartete.
Das ging Alles furchtbar schnell. Wie vorab geplant.
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Aber wohin fuhr Zschäpe am 5.11.2011 Mittags? Von Leipzig aus!
Die Karte setzt erst in Bremen am 6.11.2011 an. Morgens um 4 Uhr. Wohin fuhr Zschäpe am 5.11.2011?
Nach Eisenach?
Am 124. Verhandlungstag des Münchner NSU-Prozesses ging es einen Schritt voran. Eine Zeugin aus Eisenach berichtete über ihre angebliche Beobachtung am 6. November 2011 im Stadtteil Stregda: Zwei Tage, nachdem sich Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos in einem Wohnmobil das Leben genommen hatten, habe sie in unmittelbarer Nähe des Tatorts eine Frau über die Straße gehen sehen. Uhrzeit: zwischen halb vier und halb fünf Uhr nachmittags. Eine schlanke Person in Jeans und dunkler Jacke mit halblangem, dunklem Haar. Etwa 1,60 Meter groß, um die 40. Eine Frau, die sie vorher noch nie gesehen hatte.
Mist, einen Tag zu spät…
Carmen Bu. (Beobachtungen am 4. und 5.11.2011 in Eisenach)
https://www.nsu-watch.info/2014/07/protokoll-124-verhandlungstag-8-juli-2014/
Bu. sagt, sie habe ausgesagt, dass sie nach dem Brand des Wohnmobils Zschäpe gesehen habe in Stregda. Sie seien nachmittags raus aus dem Haus. Und da sei so eine Frau gelaufen, die ohne Blick auf irgendwas über die Straße gelaufen sei. Sie habe nicht gewusst, dass auch eine Frau gesucht wurde, so Bu. weiter. Die Frau habe einen starren Blick gehabt, sei an ihr und ihrem Freund vorbei gelaufen. Sie habe ihren Freund noch darauf angesprochen, aber der habe nicht geguckt, habe gesagt: “Weiß ich doch nicht.” Götzl fragt nach der Örtlichkeit. Bu. sagt, die Frau habe sich von dem Ort, wo das Wohnmobil gestanden habe, über die Straße bewegt und sei so [offenbar zeigt die Zeugin etwas]über die Straße gelaufen. Die Frau sei ihnen entgegengekommen, sei total teilnahmslos gewesen, habe weder links noch rechts geguckt. Götzl fragt, an welchem Wochentag das gewesen sei. Das müsse der Sonntag gewesen sein, so Bu., sie seien Spazieren gewesen, daher denke sie,
es war Sonntag.
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Was tut man in dieser Situation? Als Anwalt, der aufklären möchte?
Man schaut in die Akten. Sonntag, der 6.11.2011.
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Ganz schwierig, eine Zschäpe am Sonntag Nachmittag zu erkennen, wenn die erst am Abend gegen 10 Uhr ankommt.
Dumm gelaufen… wertlose Aussage. Ist natürlich Niemandem aufgefallen.
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Fakt ist: Wenn die Tickets korrekt sind, dann war Zschäpe am Abend des 6.11.2011 in Eisenach, und das nächste Ticket ist aus Weimar, vom 7.11.2011. Wie kam sie nach Weimar, bei wem war sie?
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Am 8.11.2011 stellte sich Beate Zschäpe in Jena, im Beisein des Anwaltes Liebtrau. Das ist sicher.
Wo sie zuvor war, das glaubt man zu wissen.
Bilden Sie sich ihr Urteil selber!
Weiss man das wirklich?
Ist das ausermittelt?
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Fragen:
Was wollte Zschäpe am 5.11.2011 in Bremen, sie muss von Leipzig aus am 5.11. nach Bremen gefahren sein. Sie verliess Bremen per Zug um 4 Uhr früh am 6.11. morgens Richtung Hannover.
Was tat sie am 6.11.2011 irgendwo bei Uelzen, von Bremen kommend muss sie ausgestiegen sein, und erst am Nachmittag fuhr sie von Uelzen über Magdeburg nach Eisenach, wo sie am Sonntag Abend ankam.
Wen traf Zschäpe in Eisenach, und wer brachte sie Nachts um 3 Uhr nach Weimar zum Bahnhof? Sie fuhr via Erfurt nach Halle/Saale, wo damals „Corelli“ wohnte. Zufall? Dort kam sie am frühen Morgen des 7.11.2011 um 5:50 an.
Am 7. auf den 8.11.2011 ist sie Nachts im Dresdner HBF und prüft Zugverbindungen nach Chemnitz.
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Wie kam sie von Chemnitz am 8.11. nach Jena? Warum sagte sie den Eltern der Uwes, sie komme nicht zurück?
Was passierte wirklich?
War dort Zschäpe unterwegs? Wer überzeugte sie, sich zu stellen?
Oder war „Uwes Beate“ doch nicht Zschäpe?
Niemand hat Zschäpe identifiziert, ausser der Zeugin Bu., deren Aussage wertlos ist. Man hätte doch erwarten dürfen, dass das BKA auf dem Bahnhof Bremen, Leipzig, Dresden, Halle die Bundespolizei oder wen auch immer fragt, ob sie die Frau gesehen hatten. Das ist offenbar nicht passiert.
Warum nicht?
Was machte sie in Halle, wen traf sie dort, und hat sie dort oder in Bremen oder bei Uelzen oder bei Eisenach oder in Dresden oder in Chemnitz Vertrauten Material zukommen lassen?
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Ist das ausermittelt?
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Wie passt diese Schilderung das BKA vor Gericht 2014 zu den Tickets?
5.11.2011:
Morgens zwischen 7 und 8 Uhr habe es von einem öffentlichen Fernsprecher in Chemnitz Telefonverbindungen gegeben, da habe Zschäpe den Angehörigen von Mundlos und Böhnhardt Bescheid gegeben. Gegen 7 Uhr habe sie die Familie Böhnhardt angerufen. Vorher sei die Nummer der Auskunft gewählt worden, dann sei Familie Mundlos angerufen worden, was zweimal fehlgeschlagen und dann eine Dreiviertelstunde später geglückt sei; sie habe die Familien informiert, dass die Uwes tot sind. Dann sei sie von Chemnitz nach Leipzig gereist, habe dort in einem Internetcafé “Burger King” ein Ticket gekauft und sich ins Internet eingeloggt. Welche Seiten sie besucht habe, sei nicht bekannt, aber Zschäpe habe, als sie sich gestellt hatte, das Ticket und eine Tablettenpackung dabei gehabt, auf der die Telefonnummern ihrer Großmutter bzw. Mutter und der Tante in Jena notiert gewesen seien.
Sie sei dann weiter nach Eisenach gereist. Dort sei sie von einer Zeugin noch bei Tageslicht gesehen worden, der Sonnenuntergang sei um 17 Uhr gewesen. Dies sei von Spürhunden bestätigt worden.
Nein, das ist Quatsch, fuhr nach Bremen! In Eisenach kam sie erst am 6.11.2011 gegen 22 Uhr an! Ticket 1.
Da wird einfach ein „vorheriger Besuch“ am 5.11.2011 in Eisenach eingepasst, trotzdem die Zeugin sie doch am 6.11. in Eisenach gesehen haben will, am Nachmittag beim Spaziergang, was auch nicht hinkommt… was sind denn das für schlampige Ermittlungen?
Von Eisenach sei sie weiter gereist und um 4 Uhr in Bremen gewesen. Von dort sei sie weiter nach Hannover gereist, dort hätte es 9 Stunden Aufenthalt gegeben. Was dort passiert ist, sei unbekannt.
6.11.2011: 4 Uhr ab Bremen, ausgestiegen, und nachmittags ab Uelzen via Erfurt ach Eisenach gereist… Ticket 1.
9 Stunden Aufenthalt in Hannover, wie kommen die denn darauf? Wenn schon, dann Braunschweig…
Das BKA erzählt jedoch:
Sie sei dann über Uelzen und Magdeburg nach Halle/Saale und von dort wieder nach Eisenach gefahren. In der Nacht sei sie um 4 Uhr in Weimar gewesen, dann wieder in Halle/Saale, wo sie den Tag verbracht habe. Dort habe sie zwei Zeugen getroffen, mit einer Zeugin habe sie sehr viel Zeit verbracht.
Welche Zeugen hat Zschäpe in Halle am 7.11.2011 getroffen? NAMEN bitte!
Zschäpe sei durcheinander gewesen und beinahe vor eine Straßenbahn gelaufen. Laut dem anderen Zeugen habe sie Fahrpläne studiert und einen Fahrplan von Braunschweig dabei gehabt. Zschäpe habe bei ihrer Stellung gesagt, dass sie in Braunschweig war, das habe aber nicht nachvollzogen werden können.
Wer wohnt in Braunschweig bzw. zwischen Braunschweig und Uelzen?
Von Halle/Saale sei sie gegen 22 Uhr weitergefahren und am Folgetag über Dresden nach Jena gereist.
Wie kam sie von Chemnitz nach Jena? Am 8.11.2011?
In Jena sei Zschäpe gegen 8.30 Uhr von einer Nachbarin in der Nähe der Wohnung ihrer Tante Karin Ap., der Schwester ihrer Mutter, gesehen worden. Sie sei im Nahbereich umher gelaufen und dann zur Straßenbahnhaltestelle gegangen, das sei auch der frühere Wohnsitz von Stefan Ap. (siehe Protokoll zum 61. und 62. Verhandlungstag). Das Objekt, in dem Mutter und Oma wohnen, sei von dort etwa 500 m entfernt. Sie habe die Zeugin Ha. getroffen, um ein Handy gebeten und dann einen Notruf abgesetzt, der registriert sei. Sie sei dann mit Ha. gemeinsam zur Straßenbahn stadteinwärts gegangen. Als nächstes sei Zschäpe bei der Rechtsanwaltskanzlei Naß & Liebtrau unweit der Kriminalpolizeiinspektion Jena registriert worden. Um 13 Uhr habe sich Zschäpe bei der KPI gestellt und sei um 13.06 Uhr festgenommen worden.
Es wäre gut, wenn Sie mal eine tabellarische Übersicht machen würden 😉
Oder sich im Forum engagierten, wenn Sie etwas beitragen wollen, diese ganzen Knoten aufzulösen.
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Es ist ja so: Wir verteilen die Akten, haben sie an verschiedene Leute weitergegeben, veröffentlichen auch Teile davon, der Herr Edathy hat sein Material ebenfalls verteilt, aber er rückt nichts raus.
killerbee
und vielleicht hat die Frau Zschäpe das ja ähnlich gemacht.
Quasi als Lebensversicherung.
Ich habe das deshalb getan, ganz klar: Besser ist das. Kann nicht schaden.
Ende Teil 4
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