Der Arbeitskreis NSU schreibt an Sonderermittler Jerzy Montag

Bereits Gestern hatten wir kurz angemerkt, dass der Arbeitskreis NSU ein umfangreiches Paket per Einschreiben an Herrn Montag geschickt habe, der vom Parlamentarischen Kontrollgremium des Bundestages (Vorsitzender: Binninger, CDU) eingesetzt wurde, um das Wissen des BfV in Sachen „Corelli_NSU-CD“, bürgerlich Thomas Richter aus Halle ab dem Jahr 2005 bzw. ab dem Jahr 2003 zu überprüfen.

Dass das BfV lügt, das weiss auch Jerzy Montag… das wissen Alle.

Stichwort: BfV-Aushorchzelle…

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Dabei ist nicht entscheidend, ob das BfV diese merkwürdige NSU/NSDAP-CD mit gut 15.000 Bildern kannte, das darf man voraussetzen. Kam die CD doch vom eigenen Spitzel, der angeblich 180.000 Euro zwischen 1994 und 2012 bekam, bevor er im Zeugenschutzprogramm verschwand, um dann an „Blitzdiabetes“ 2014 zu sterben, mit nicht einmal 40 Jahren.

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Es kann also nicht um diese NSU/NSDAP-CD gehen, es muss um die V-Leute im Umfeld des Trios gehen, sowohl um die „frühen Verstecker“ wie Thomas Starke, als auch um die „gedungenen NSU-Legendenerzähler“ nach dem 4.11.2011, Allen voran Holger Gerlach. Selbstverständlich ist auch des Ehepaar Eminger hochinteressant.

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Aber die weisungsgemässe NICHT-DNA-Untersuchung der Brillen im Wohnmobil trotz NICHT-Finden von Fingerabdrücken muss einen Grund haben, ebenso wie der NICHT-Abgleich der DNA auf dem Kinderspielzeug mit Gerlachs bzw. Emingers Frauen und Kindern.

http://sicherungsblog.wordpress.com/2014/10/26/holger-gerlach-teil-5-kein-abgleich-der-dna-seiner-stieftochter-mit-den-kindersachen-im-wohnmobil/

Und so ziemlich genau das hat der Arbeitskreis NSU dem Herrn Montag dargelegt und vorgetragen. Samt der Aktenauszüge dazu. Recht umfangreich…

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Die Antwort auf die erfolgte Vernichtung der V-Mann-Akten im BfV vom 8.11.2011 bis 11.11.2011 liegt genau an dieser Stelle. Ganz genau dort.

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Wuppertal, den 28.10.2014

Verdacht der Beweismittelfälschung im Kontext „NSU-Prozess“

Sehr geehrter Herr Montag,

der sogenannte Nationalsozialistische Untergrund (NSU) beschäftigt seit November 2011 die Öffentlichkeit, die Medien, Parlamente und Gerichte in der Bundesrepublik Deutschland.
Seit über einem Jahr findet in München vor dem ersten Senat des Oberlandesgerichtes ein Verfahren gegen Beate Zschäpe u. A., unter anderem wegen der Straftatbestände „Bildung einer kriminellen Vereinigung“ sowie Mordes statt.

Das Parlamentarische Kontrollgremium hat Sie als NSU-Sonderermittler eingesetzt, insbesondere um die Rolle der V-Leute und die Rolle deutscher Nachrichtendienste innerhalb des NSU-Komplexes zu klären.

Zur Rolle des Holger Gerlach und des Thomas Starke hat der private „Arbeitskreis NSU“, dem ich angehöre, eine Vielzahl an Widersprüchen zu den offiziellen Versionen erarbeitet.

Dies ist uns daher möglich, da einem Mitglied unseres Arbeitskreises Teile der Originalakten des Bundeskriminalamts zugespielt wurden.
In der diesem Brief beiliegenden Anlage erhalten Sie entsprechende Beiträge aus unserem Blog (www.sicherungsblog.wordpress.com) in denen wir gestützt auf Aktenauszüge Belege für eine bislang nicht bekannte V-Mann-Tätigkeit des Holger Gerlach und Belege für eine länger als bekannt andauernde V-Mann-Tätigkeit des Thomas Starke erörtern.
Die Authentizität der von uns verwendeten Akten können Sie durch die Anforderung der Originalakten prüfen.

Weiterhin teile ich Ihnen mit, dass wir zu einem anderen Komplex, nämlich den von unserem Arbeitskreis aufgearbeiteten Fälschungen von prozesserheblichen Beweismitteln bereits vor geraumer Zeit den Innenausschuss des Deutschen Bundestages informiert haben. Das entsprechende Schreiben sowie das Antwortschreiben des Vorsitzenden des Innenausschusses Herrn Wolfgang Bosbach habe ich mir ebenfalls erlaubt, diesem Brief beizulegen, samt einer Daten CD, auf der Sie die Dokumente einsehen können, die an den Innenausschuss übersandt worden sind.

Für Rückfragen Ihrerseits stehe ich gerne per Mail und auch telefonisch unter [xxx] zur Verfügung und verbleibe

mit freundlichen Grüßen,

Prof. Dr.-Ing. Andreas Wittmann für den Arbeitskreis NSU

Anlagen

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6 comments

  1. Daß Herr Professor Wittmann eurem Arbeitskreis angehört, ist der echte Jackpot.

    Der Deutsche will nämlich nicht selber denken, sondern er will eine Autorität, die ihm sagt, was er denken soll.

    Einen Professor zu haben, der so gediegene Briefe formuliert und zudem dank seines Titels quasi ein „Gott“ ist, ist ein fettes Plus.

    Und zeigt eben, daß es unter Zigtausenden Beamten der BRD wenigstens noch 1-2 Promille gibt, die sich wirklich für Wahrheit und Gerechtigkeit interessieren.

    Allerdings lässt sich mit 1-2 Promille anständigen Menschen eben kein Staat führen.

    Am schlimmsten finde ich persönlich das Versagen der Polizei; die Akten legen nahe, daß HUNDERTE Polizisten ganz genau wissen, was es mit dem NSU wirklich auf sich hat und von denen macht KEINER das Maul auf.

    NICHT EINER!

    1. Der Tod von Florian Heilig muss als Mordverdachtsfall ermittelt werden. So lautet die Forderung.

      Deine pauschalen Verurteilungen sämtlicher Polizisten sind nicht erwünscht. Was meinst Du denn, woher wir die Akten haben…

  2. @fatalist

    Sieh es doch mal umgekehrt: Wenn die BRD noch ein funktionierender Staat wäre, warum müssen Polizisten die Akten anonym an dich weiterleiten, der sie dann im fernen Kambodscha aufarbeitet?

    Daß es noch 1-2 % anständige Polizisten in der BRD geben mag, bestreite ich nicht. Aber die haben nicht den Mut und auch nicht den Rückhalt bei ihren Kollegen, als daß sie öffentlich mit der Wahrheit herausrücken wollen.

    Ein Staat aber, in dem die Staatsbediensteten nicht mehr die Wahrheit sagen und Verbrechen bis hin zum Mord decken, ist am Ende.

    Was glaubst Du wird bei Florian Heilig rauskommen? Natürlich nichts. Denn wenn wirklich rauskäme, daß es Mord ist, so müsste man natürlich auch die Polizisten, die den Mord gedeckt haben, strafrechtlich verfolgen.

    Das ganze Prinzip: Staatliche Organisationen sollen Verbrechen des Staates aufklären ist doch von Vornherein zum Scheitern verurteilt.

    Man kann nicht windows unter windows formatieren und man kann nicht mit der Staatsanwaltschaft gegen kriminelle Politiker vorgehen, die wiederum den Staatsanwälten gegenüber weisungsberechtigt sind!

    Ich sehe zwar Deine Aufklärungsarbeit sehr positiv und die ganzen Rundmails als eine Maßnahme, um die Sache solange am köcheln zu halten, bis eine kritische Masse das Ausmaß des Verbrechens versteht, das von der Merkel-Clique begangen wurde.

    Dann wird die CDU vernichtet werden und über Generationen wird man ausspucken, wenn man die Namen Seehofer, Merkel, da Maiziere, Kristina Schröder, von der Leyen, Schäuble, Fritsche, Pofalla, etc. auch nur in den Mund nimmt.

    Daß korrupte Verbrecher ihre eigenen Verbrechen aufklären, wenn man sie höflich darum bittet, ist Wahnsinn und das wissen wir wohl alle. Die Aufklärung über den NSU erfolgt außerparlamentarisch oder sie erfolgt nicht.

  3. @ki11erbee

    Hier ist nicht der geeignete Ort dies durchzukauen.
    Das Hauptaugenmerk liegt hier auf den „aus den Ermittlungsakten ersichtlichen Unstimmigkeiten“.

    Ob die CDU, das BKA, Gladio oder der Teufel höchstpersönlich dahinterstecken, werden wir hier nicht klären.
    Selbst wenn 1001 Kläger mit den Finger auf jemanden zeigen und „Schuldig!“ schreien.

    Das erleben wir nämlich in anderer Besetzung die ganze Zeit schon. Und ich erlaube mir in diesem Fall im Kollektiv zu sprechen und behaupte, dass wir es nicht richtig finden.
    Jetzt die gleichen Verhaltensweisen an den Tag zu legen würde uns nicht nur sehr heuchlerisch darstellen, sondern auch dazu einladen die gleichen Fehler bei den „Ermittlungen“ zu wiederholen, die ggf. mit dafür verantwortlich waren, dass nichtssagende Halbindizien miteinander verknüpft worden sind, weil es „so“ in den Rahmen passt.

    Beste Grüße

    1. Sehr richtig, Neckarsulm, es geht uns um Widersprüche, und um Erklärungsansätze.
      Denkanstösse zum Selberdenken…

      Beim NSU-Nichtaufklären haben ALLE mitgemacht, alle Parteien, alle Länder, ob Regierung oder Opposition, und die Rolle der Medien ist erbärmlich.
      Muss man sehen.

  4. Ich stimme Euch völlig zu, dass die Medien ein klägliches Bild abgegeben haben, mit wenigen Lichtblicken. Einige Lokalzeitungen haben gute Arbeit geleistet, auch der Stern mit seiner nun erschienen Serie ist zu nennen, werden hier doch erstmals sehr deutliche Zweifel an der offiziellen Wahrheit beschrieben (bewusst nicht in Anführungszeichen geschrieben, denn genau darum handelt es sich!). Vor allem aber die Mainstreammedien haben kläglichst versagt, diejenigen Medien, die das Geld und die Ressourcen hätten, hier aufklärend zu wirken. Insofern Euch von diesem Blog ein dickes, dickes Lob. Dass ich diesen Kommentar hier schreibe, hat seinen Grund daran, dass mit undifferenziertem Alle-haben-versagt niemandem gedient ist. Man muss einfach auch die Journalisten würdigen, die sich den Arsch aufgerissen haben, um mehr über den NSU herauszufinden, aber kaum wahrgenommen wurden und werden.

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