HINTERGRUNDINFOS: GESTEUERTER TERRORISMUS IN DEUTSCHLAND TEIL 3: Rechter Terror

Das Mitwirken von Geheimdiensten bei der Entstehung des Linken Terrors Ende der 1960er Jahre hat uns Bommi Baumann erläutert, das Bewaffnen und Unterwandern einer Subkultur mit V-Leuten gehörte ebenso dazu wie das Aufstacheln durch Agents Provocateurs, und die Rolle der Anwälte (Mahler, Schily, Ströbele, Haag) ist eine dubiose. Damals wie heute. Spinne im Netz, so meinte Baumann dazu, bezogen auf Horst Mahler, den RAF-Gründer.

Hintergrundinfos: Gesteuerter Terrorismus in Deutschland Teil 1

In Teil 2 ging es um den „Deutschen Herbst 1977“, um Buback, VS-Spitzel Verena Becker, um die Stammheimer Todesnacht, und welche Parallelen es dabei zum NSU gibt, aus der Sicht von August 2012. Elsässer trägt dazu Interessantes vor, auch wenn Vieles längst überholt ist, so bleibt es doch ein für Einsteiger interessanter Vortrag.

Wir Alle waren damals auf diesem Stand…

HINTERGRUNDINFOS: GESTEUERTER TERRORISMUS IN DEUTSCHLAND TEIL 2

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Es geht weiter, aber jetzt mit Rechtem Terror. 

Werwolf

Kennen Sie den Bückeburger Werwolf-Prozess?

Der Bückeburger Prozess war ein Gerichtsverfahren im Jahr 1979 gegen mehrere Rechtsextremisten aus dem Umfeld der Wehrsportgruppe Werwolf und der Aktionsfront Nationaler Sozialisten/Nationale Aktivisten um Michael Kühnen. In diesem Verfahren wurden zum ersten Mal Rechtsextremisten in Deutschland als Terroristen verurteilt.

Der Prozess wurde im Mai 1979 vor dem Dritten Strafsenat des Oberlandesgerichts Celle in Bückeburg eröffnet. Im Rahmen der 40-tägigen Verhandlung gegen die Angeklagten Michael Kühnen, Manfred Börm, Lothar Schulte, Lutz Wegener, Uwe Rohwer und Klaus-Dieter Puls wurden zwölf Gutachter und 132 Zeugen gehört.

Die Wikipedia-Info dazu ist recht dünne… da steht kaum Interessantes drin. Einer unserer Blogleser ist aber einer der Verurteilten. Lothar Schulte. Er weiss nichts von seinem „Glück“, ich habe ihn nicht kontaktiert, aber warum schreibt er keinen Gastbeitrag dazu, wie war das damals, was lief da ab, worum ging es, und an welchen Stellen waren Spitzel der Dienste involviert? Wie kann es sein, dass nach angeblicher Gründung 1979 schon Monate später ein Prozess lief? War die Gruppe unterwandert, war das überhaupt eine Terrorgruppe, was war da los?

Was wollten „die“ damals? Ist Gary Lauck das Verbindende zwischen 1980 und der „NSU-Corelli-CD“ voller US-Nazi-Dateinamen? Gab es damals bei Kühnen bereits USA-Right Wing-Kontakte?

werwolf

upload

Gibt es einen Zusammenhang zur Wehrsportgruppe Hoffmann, oder zu der „Aktionsgruppe“ des Manfred Röder? Bei dessen Prozess in Erfurt wegen eines Farbbeutelanschlags auf die Wehrmachtsausstellung das Trio BMZ Zuschauer gewesen sein soll? 1996 wohl… und 1999 wurde ein Bombenanschlag mit Militärsprengstoff auf diese Wehrmachtsausstellung in Saarbrücken verübt (nur Sachschaden).

1980: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14327900.html

Bomben und Tiraden

Eine rechte Terrorvereinigung, auf deren Konto Mord und Bombenattentate gehen, wurde letzte Woche ausgehoben. Als Rädelsführer verdächtigt: der langgesuchte Neonazi Manfred Roeder.

Will man uns ernsthaft erzählen, das sei ohne „staatliche Begleitung“ abgegangen? Wer soll das glauben?

VERFASSUNGSSCHUTZ

Was dürfen die eigentlich

Ein V-Mann des niedersächsischen Verfassungsschutzes war an Straftaten von Neonazis beteiligt – mit Wissen des Innenministeriums. *

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13512210.html

1984 war das so, also warum soll es 1979 oder 1980 oder in Jena 1996-1998 anders gewesen sein?

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1980 starben 2 Asylbewerber bei Brandanschlägen der Deutschen Aktionsgruppen, deren inhaftierte Mitglieder nach dem Anschlag mit 13 Toten beim Münchner Oktoberfest 1980 aussagten, ihren Sprengstoff teilweise von einem gewissen Heinz Lembke bekommen zu haben, der als Förster bei Uelzen Unmengen von Waffen und Sprengstoff in Erddepots versteckt hatte, und der Heute allgemein der GLADIO-Struktur zugerechnet wird, und der vor seiner angekündigten Aussage über seine Hintermänner Selbstmord begangen haben soll. Im Gefängnis… habe er sich aufgehenkt.

Und wie passt der Rechtsterrorist Peter Naumann dort hinein, ein Chemie-Ingenieur, ein ausgewiesener Bombenfachfachmann, der 1995 im Beisein der ARD (Panorama-Drehteam) seine Erddepots mit über 200 Kilogramm Sprengstoff an das BKA übergab, dazu Hunderte Waffen? Alte Tokarevs, alte Radom Vis dabei? Man wird doch mal fragen dürfen…

Wiki schreibt von 27 Kilo TNT, lächerlich, es war das Zehnfache! Schreibt Naumann selbst. Über 200 Kilo.

Im Rahmen einer „Erklärung der kämpferischen Gewaltfreiheit“ postulierte er im August 1995 als Zielvorgabe „Heraus aus der Resignation! Vorwärts zu einer neuen Offensive der kämpferischen Gewaltfreiheit“. Kurz darauf offenbarte Naumann dem Bundeskriminalamt und einem mitreisenden TV-Team des ARD-Magazins „Panorama“ 13 Waffen- und Sprengstoffdepots, die nach seinen eigenen Angaben überwiegend schon Anfang der 1980er Jahre angelegt worden seien. Dabei wurden insgesamt 27 Kilogramm des hochexplosiven TNT-Sprengstoffs (Trinitrotoluol) sichergestellt.

Und was haben Hunderte Kilo an Sprengstoff an das BKA 1995 für einen Bezug zu „1.392 Gramm TNT“ (nicht einmal richtig Addieren konnten die Trottel vom TLKA bei ihrem Beschiss 1998…) in der untergeschobenen Bombengarage des Trios BMZ Anfang 1998?

Gar keinen? 

Es wird Zeit, dass die „historische Aufklärung“ über die Ereignisse damals endlich nicht mehr nur den Linken und der Antifa überlassen wird, denn die verfälschen die Fakten in ihrem Sinne, ihrer politischen Agenda entsprechend! An der Wahrheit sind diese Leute ebenso wenig interessiert wie König, Pau und Renner an der Wahrheit in Sachen NSU !

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Wann wollen die „Rechten“ endlich mal anfangen, die Ereignisse aus ihrer Sicht zu schildern? Ein stimmiges Gesamtbild ist nur möglich, wenn man beide Seiten anhört, und das ist niemals geschehen. Audiatur altera pars!

Es wird Zeit! Wie hat der „Staat“ am Rechten Terror mitgewirkt?

Er hat !!! Ganz sicher. Aber wie genau? 

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Einen Anfang machte COMPACT, indem es Daniele Ganser, den Gladio-Forscher aus der Schweiz, an einen Tisch brachte mit Karlheinz Hoffmann, dem WSG-Ex-Chef.

Es gibt dabei 2 Probleme:

1. Hoffmann will ständig über Begriffe diskutieren, ist offenbar etwas senil. Gibt sich aber nach 10 Minuten 😉

2. Hoffmann sollte der Anschlag in die Schuhe geschoben werden, Operation Wandervogel, aber Hoffmann weiss wenig über die tatsächlichen Hintergründe des Anschlages selbst. Sein Hauptverdächtiger heisst Hans Langemann, der Chef des Bayerischen Verfassungsschutzes damals. Das wäre dann NATO, ACC, Gladio…dringende Leseempfehlung:

http://en.wikipedia.org/wiki/Operation_Gladio

Trotzdem ist dieses Gespräch absolut sehenswert (man kann ja „vorspulen“ 🙂 )

Es gibt KEINE TÄTERERMITTLUNG, das ist ein seit 1982 in den Medien nicht zur Kenntnis genommener Fakt:

Bis Heute wird IMMER und ÜBERALL Gundolf Köhler und die WSG Hoffmann als Täter bezeichnet, aber seit 1982 ist die Einstellungsverfügung in der Welt, in der man lesen kann, dass es gar keine Täterermittlung gibt!

Was für eine Ignoranz der linksversifften Medien seit über 30 Jahren!

Beispiel: Die Ausnahme, welche die Regel bestätigt. Wir wollen ja positiv denken...JERZY MONTAG, da liegst er gar nicht falsch! http://www.taz.de/!38171/

Die „Gladio“-Nazis

Die Akten der Stasi werfen ein neues Licht auf den schwersten Anschlag in der bundesdeutschen Geschichte. Neue Recherchen wären angebracht, aber die Staatsanwaltschaft hat alle Beweise vernichtet.

Ein Einzeltäter. Diese offizielle Darstellung kommt mir immer wieder in den Sinn, wenn ich an das Oktoberfestattentat vom 26. September 1980 in München denke, wenige Tage vor der Bundestagswahl, bei der Franz Josef Strauß so gerne Bundeskanzler geworden wäre. Dreizehn Menschen verloren ihr Leben am Eingang zur Wiesn, 211 wurden verletzt.

Der Bombenleger Gundolf Köhler, ein Geologiestudent aus Tübingen mit nachgewiesenen Kontakten zu rechtsterroristischen Kreisen um die damals aktive Wehrsportgruppe Hoffmann, soll die Tat allein geplant, die Bombe allein gebaut und den Anschlag allein ausgeführt haben. Ich habe das damals nicht geglaubt und ich glaube es heute weniger denn je.

Das ist sehr richtig, Herr Montag. Glauben Sie auch beim NSU gar nichts. G A R  N I C H T S !

Nebenbei bemerkt: Was für eine Ignoranz auch bei der deutschen Wikipedia! Was für ein Mist da geschrieben wird, unglaublich! Neutrale Information geht anders.

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Und was hat Peter Naumanns (siehe oben, ein echter Bombenleger!) Aussage aus dem Jahr 2000 für eine Bedeutung, er habe, zusammen mit einem Rechten Kameraden, ebenfalls eine Einladung zum Wiesn-Bummel erhalten, vom BfV, einem gewissen Herrn Engert, Anfang 50, zog ein Beim beim Gehen nach, und das mit dem Treffpunkt am Haupteingang um 22 Uhr, an der Bank, wo die Bombe explodierte und 13 Menschen mordete?

Ist das hier alles gelogen?

http://moral-sense.de/dcforum/DCForumID4/365.html

Das „Oktoberfest-Attentat“ – eine Falle des „Verfassungsschutzes“ ?

Vorgeschichte:
Der Chemie-Ingenieur Peter Naumann führte in den siebziger Jahren mehrere Sprengstoffanschläge gegen den Metallgitterzaun der DDR aus und war 1979 in Anschläge gegen Fernseh-Sendeanlagen – aber nicht gegen Menschen! – verwickelt. Er gehörte zu den ganz wenigen „rechten Terroristen“, die es in der BRD je gab. Im Jahre 1995 übergab er freiwillig, also auf eigene Initiative seine Sprengstoffvorräte der Polizei. Seitdem distanziert er sich von jeder politischen Gewalt – gegen Personen wie auch gegen Sachen.

Im Jahre 1995 konnte Peter Naumann durch eine von ihm gestellte Falle in Erfahrung bringen, daß der Sprengstofflieferant, von dem er in den siebziger Jahren seine Sprengmittel erhalten hatte, als Lockspitzel für den „Verfassungsschutz“ (VS) arbeitete. Der VS war also offenbar nicht nur über Peter Naumanns Aktivitäten von Anfang an informiert, sondern stellte ihm über einen Provokateur sogar noch den Sprengstoff für Anschläge zur Verfügung.

Darüber hinaus wurde der damalige Vertraute von Peter Naumann, der Frankfurter Jürgen Busch, ab Frühjahr 1980, also wenige Monate vor dem „Oktoberfest-Attentat“, mehrfach von einem VS-Beamten namens „Engert“ (Name vermutlich fingiert), einem damals etwa 50-jährigen Mann mit einem leichten Gehfehler, aufgesucht.

Und nun zum „Oktoberfest-Attentat“ :
Am Mittwoch, den 23.09.1980, drei Tage vor dem Oktoberfest-Attentat, wurde Jürgen Busch, der wie Naumann rechtsgerichtet war, von dem Verfassungsschutzbeamten „Engert“ angerufen und für kommenden Samstag, also für den 26.09.1980, zum Oktoberfest nach München eingeladen. Busch wollte hinfahren, wurde aber durch einen reinen Zufall verhindert und mußte absagen.

Wurde auch Gundolf Köhler vom VS zum Oktoberfest eingeladen, und zwar zu einem Treffpunkt neben jenem berüchtigten Papierkorb, in dem die Bombe deponiert war? Sollte er dort auf den einla-denden VS-Be-amten warten? Tatsache ist auf jeden Fall, daß er, neben dem Papierkorb stehend, von der Bombe zerfetzt wurde.

Wenn auch Jürgen Busch gekommen wäre, hätte man zwei aktenkundige „Rechtsextremisten“ am besagten Papierkorb vorgefunden, denn Köhler hatte zeitweilig Kontakte zur vermutlich VS-gesteuerten „Wehrsportgruppe Hoffmann“, und Busch hatte enge Verbindung zu Peter Naumann, der von einem Provokateur des VS Spreng-stofflieferungen erhalten hatte.

… (gekürzt fatalist)

An die mysteriöse Briefbombenserie in Österreich können sich wohl die meisten noch erinnern. Jahrelang wurde gleichlautend in allen Medien und von allen etablierten Politikern verbreitet, es würde sich um einen „menschenverachtenden rechten Terrorismus“ handeln, bis dem Briefbombenbastler und mutmaßlichen Geheim-dienstagenten eine Panne passierte, und seine Festnahme unvermeidbar wurde. –
Später hatte er – zur Vermeidung weiterer peinlicher Enthüllungen? – die „Freundlichkeit“, sich in der Zelle zu erhängen.

Briefbomben, Trio BMZ, Jena 96/97, da war doch was?

Tarnnamen von V-Leuten des LKA Berlin als Absender:

Michael Einsiedel, LKA Berlin, V-Mann-Führer nicht nur von Thomas Starke…

sondern mehrerer weiterer Leute aus dem Bereich Jena, und das schon damals.

http://sicherungsblog.wordpress.com/2014/10/17/todeslisten-des-nsu-wer-und-wie-teil-3/

Die Episoden müssen zusammengesetzt werden, zur Geschichte des Terrors von Links und von Rechts unter den Augen des Staates. Nichts weniger als das.

Es wird Zeit, dass die Betroffenen, die Wissenden, ihr Wissen offenbaren, damit die Rolle des Tiefen Staates beim Terror sowohl von Links als auch von Rechts klar wird, und sich nach all den vielen Jahren endlich die Grundmuster zeigen, die man zum Verständnis des NSU-Phantoms braucht.

Der NSU ist nichts Neues, das gab es alles schon öfter. Wenn man das Alte verstanden hat, dann versteht man auch das Aktuelle. 

Es ist jedes Mal anders, aber auch irgendwie jedes Mal gleich.

Sapere Aude!

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5 comments

  1. Sehr geehrter Fatalist,
    Sehr gute Zusammenfassung. Immer wenn ich von Attentaten, Anschlägen, rechten Terroristen höre, bin ich mir sicher, dass Gladio, was bei uns nie Thema einer Untersuchung war, nie aufgehört hat zu existieren.
    Danke für eure unermüdliche Arbeit

  2. Betrifft Gladio: Niedersachsen, Lüneburger Heide und die TeNo des Arztes Uwe Jürgens der sehr aktiv in Wissen – Meißendorf eine WSG führte und den ich persönlich kannte. Zur Truppe gehörte auch Heinz Lembke, der die Verwaltung über 31 Waffendepots innehatte und die Waffen und Kampfmitteln direkt über die Bundeswehr erhielt. Chef im Ganzen war Uwe Jürgens und dieser war – vorsichtig ausgedrückt – sehr proamerikanisch!

  3. Nachtrag, heute würde ich vermuten, dass die TeNo eine von vielen Fühler von Gladio war, weil nur so, die Waffen und Ausrüstungsgegenstände mit Wissen der Bundeswehr möglich war. Wer erhält wohl 50 Panzerfäuste samt Munition von der Bundeswehr, ach inzwischen auch die PKK!

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