Ausgehend von einem sowohl lehrreichen wie auch witzigen Interview mit Bommi Baumann
ging es im Teil 1 um die Parallelen zwischen RAF und NSU, wie sie Prof. Buback und andere sehen, und vor Allem um die Grundmuster der Bewaffnung, Lenkung und Beeinflussung von Fundamentalopposition durch Geheimdienste schon seit den 1960er Jahren.
V-Leute einschleusen, um Protagonisten zu radikalisieren, sie zu bewaffnen, um letztlich die systemkritische Bewegung insgesamt als Ganzes zu diskreditieren, das gehört offensichtlich seit jeher zum Standard-Repertoire der Herrschenden.
Anstatt die bekannten Terroristen zu verhaften und dem Spuk früh ein Ende zu bereiten, beobachtet man und wartet ab, lässt es laufen, verstärkt es noch. Damals schon.
Baumann erzählt von solchen observierten Treffen, wo man die ganze Szene auf einen Schlag hätte verhaften können, aber abwartete und beobachtete. Minute 30: Im Frühjahr 1972 hätte man den Spuk beenden können, aber man tat es nicht.
Baumann summiert das unter „gesteuertem Terrorismus“, Gladio.
Sicher nicht ganz falsch.
Springen wir ins Jahr 2012,
und lassen Bommi Baumann mit Jürgen Elsässer gemeinsam auftreten. 9 Monate nach dem 4.11.2011 ist längst nicht soviel aufgedeckt wie heute, aber „eine kleine Recherche-Gruppe im Internet“ hatte bereits viele Vorlagen für Compact geliefert. Das war die politikforen.net-Gruppe aus dem „Dönerstrang“. Georg Lehle, fatalist, und viele Andere mehr.
Wer den Buback-Becker Prozess verpasst hat, der sollte sich dieses Video in Ruhe anschauen. Eine Art Blaupause für den NSU-OLG-Stadel in München, mit der Rollenverteilung Anklage gemeinsam mit Verteidigung gegen die Nebenklage, die aufklären will. Die Grundmuster sind ähnlich, wiedererkennbar, wenn auch in leicht abgewandelter Form: Im NSU-Stadel will auch die Nebenklage nicht aufklären, sondern einen riesigen, bundesweiten NSU.