Aus dem aktuellen Spiegel:
Die RAF Rentner-Gang und die mangelhafte Spurensicherung
Auch dieses Krimi-Drehbuch würde wegen mangelndem Realitätssinn verworfen:
- da beobachtet jemand den RAF-Rentner Staub beim Auskundschaften,
- der spätere Tatort wird observiert,
- die Observation wird vor dem Überfall eingestellt,
- das Trio überfällt den Geldtransporter an genau dem vorausgesagten Tatort,
- ein Polizist ist „zufällig“ anwesend, gibt genaue Beschreibung des Fluchtwagens durch,
- die Ringfahndung fällt aus, findet nicht statt,
- die Spurensicherung wird für 36 Stunden gestoppt,
- ein georgischer Fernfahrer sieht Stunden später ca. 6 km entfernt eine Person mit Damentasche Autos anhalten.
Sorry, der letzte Punkt gehört zu Eisenach, 4.11.2011. Damentasche
Mea culpa.
Dort gab es immerhin eine Ringfahndung. Vorbildlich.
Die Tatorte der RAF-Rentner seit 2011:
Tatorte 1998 bis 2011 bitte in NSU-Anklage nachschlagen 😉
Bis auf den hier, der gehört vermutlich ganz woanders hin:
War nur einer. Ein fickriger Einzeltäter, ein blutiger Anfänger. Das sagte uns schon 2013 der Zwickauer Kameramann Heiko Richter. Weil der Polizeisprecher das damals schon sagte: Anfänger.
Wie kam nur der Tatrevoler dieses Bankraubs in das Eisenacher Womo?
By the way:
Ein Wunder, dass die Polizei überhaupt noch Räuber fängt.
Eisenach am 4.11.2011 zählt nicht, die flohen ja nicht… sondern zählten spurenfrei komisches Geld mit falscher Registriergeldstückelung, während sie den Polizeifunk abhörten, bis sie gut eine Stunde nach Ende der Ringfahndung tot und Russlungen-frei nahe des Tatorts in einem brennenden Womo aufgefunden wurden.
Schönen Sonntag.