An scharfe Waffen gelangen? Kein Problem, meint das BKA

Bekanntlich waren die Uwes nicht in der Lage, sich selbst mit Waffen zu versorgen, und sie mussten daher ihre Jenaer Kameraden dazu einspannen. So erzählt man uns das zumindest… und so steht es in den Akten.

Auch erzählt man uns die „Ermittlungsergebnisse“ von Spitzeln wie Piatto, der damals ebenso Jan Werner belastete, wie es Zschäpe aktuell vorlesen liess: Eine Pistole mit Schalldämpfer (wohl die Maschinenpistole MP Pleter 91) besorgt habe der…

Die furchterregende Pumpgun sei vom BfV-Spitzel Hermann Schreiber aus dem Spieleladen gekommen, die man für Bankraube eingesetzt habe. Weil sie so furchterregend war. Aber nicht 2011… 2007 und 2006…

Man fragt sich, warum die Uwes nicht einfach nach Tschechien oder Polen oder in die Slovakei gefahren sind, wo es scharfe Waffen gab, die offiziell unbrauchbar sind, aber mit wenig Aufwand  wieder schussfähig gemacht werden können. Oder warum sie nicht minimal unbrauchbare Waffen besorgten, um sie wieder einsatzfähig zu machen.

Deko-Waffen nennt man die, und das BKA erklärt, wie das so läuft mit der Waffenbeschaffung:

deko1

Jeder in Deutschland kann kinderleicht an eine Schusswaffe herankommen, sogar an eine Maschinenpistole oder an ein Sturmgewehr. Kriegswaffen also.

Als da wären, kinderleicht 1:

Bis zu zwanzig Millionen illegaler Schusswaffen gibt es nach Schätzungen von Fachleuten in Deutschland. Einen seltenen Einblick in die Welt des illegalen Waffenhandels, der Dekowaffen und des Darknets liefert derzeit ein Prozess vor dem Landgericht in Schweinfurt. Dort muss sich ein Student verantworten, weil er Kriegswaffen hergestellt und verkauft hat.

kinderleicht 2:

Und nicht alle europäischen Länder haben so strenge Vorschriften für Dekowaffen wie Deutschland. Beim Bundeskriminalamt heißt es: „Die waffenrechtlichen Vorschriften hierzu differieren innerhalb Europas zum Teil erheblich, ebenso die technischen Anforderungen für den Umbau. Gemäß niedrigeren als den deutschen Standards umgebaute Waffen können mit vergleichsweise geringem Aufwand schussfähig gemacht werden.“

Rückbau dauert lediglich eine Stunde.

kinderleicht 3:

Firmen im Ausland, auch innerhalb der Europäischen Union, verkaufen seit Jahren solche Dekowaffen, die leicht wieder schussfähig gemacht werden können. Diese Waffen sind dann nur mit dünnen Stahlstiften blockiert. Vom Revolver über Maschinenpistolen bis hin zu Sturmgewehren ist dort alles zu bekommen, für wenige hundert Euro. Bis vor kurzem konnte man beispielsweise in der Slowakei solche Waffen übers Internet bestellen.

noch kinderleichter, nur teurer:

Und schließlich gibt es noch eine weitere Möglichkeit, an Schusswaffen heranzukommen, ohne sich im Rotlichtmilieu herumtreiben zu müssen: das „Darknet“. Das ist ein verschlüsselter Teil des Internets, der aber auch für Laien recht leicht zu erreichen ist. Dort werden scharfe Waffen aller Art verkauft. Natürlich mit ausreichend Munition. Da gibt es Shops wie auf anderen, legalen Verkaufsplattformen im Internet: mit Foto und Beschreibung. Ein paar tausend Euro und die Maschinenpistole mit einigen hundert Patronen kommt per Post.

Da sich speziell Uwe Mundlos jedoch nicht mit EDV und Internet auskannte, und er auch keinen Führerschein hatte, um ins benachbarte Ausland zu fahren, fielen diese kinderleichten Beschaffungswege aus. Geld hatte er bekanntlich auch keines, das Darknet war ihm sowieso gänzlich unbekannt…

Was blieb?

Wohlleben und Schultze mussten die Mörderpistole in Jena beschaffen lassen, von ihren Kumpels dort, die überwacht wurden und dann erpressbar waren… noch Fragen?

8 comments

  1. Und weil das mit der Waffenbeschaffung hier so kinderleicht war, ist man nach Heilbronn gefahren und hat mal schnell 2 Polizisten an- bzw totgeschossen um denen die Waffen abzunehmen.
    Aber ist ja ne kinderleichte Übung gewesen bei der man auch garantiert kein Risiko eingeht.
    Die zwei HK hat man zwar anschliessend nie benutzt und nicht mal berührt, aber immer mit herumgetragen.
    Beim Selbstmorden hat man sich dann spontan gegen die CZ (Mist, die hat man ja in der FS vergessen) und die schönen HK Pistolen entschieden und die kinderleichte Variante mit der Pumpgun gewählt. Geht doch nix über ein massives FLG.
    Dass der Böhni aber auch nich selber wegmacht. Da wäre es für den anderen Uwe mit dem WoMo anzünden noch leichter gewesen.

    1. Nach Heilbronn ist man gefahren, weil die Supi-Ceska ausgeliehen oder verkauft war, und die ollen Weltkriegs-Pistolen Ladehemmung hatten, und daher nur einen Schuss abgeben konnten.

      is doch logisch, menno!
      🙂

      1. Ja Admin, lass uns nach Heilbronn reiten und zwei Polizisten wegen ihrer HK Pistolen töten.
        Die Beate wird es sicherlich im Nachhinein gutheissen.
        Wenn ich genügend guten Wein getrunken habe (so wie jetzt), dann frage ich mich, wie ich mich heute als Ermittler im damaligen Soko Team fühlen würde.
        Würde ich kotzen, ein Magengeschwür bekommen oder mir ein 9 mm Para an den Kopf halten?
        Oder würde ich mich mit meinem Wissen an den AK NSU wenden?
        Oder würde ich meiner Rente in 5 Jahren entgegen dämmern und das Maul halten?
        Eines ist sicher. Als offensichtlichen Deppen würde ich mich sicherlich nicht für die Nachwelt da stehen lassen wollen.
        Was sollen denn meine Kinder von mir denken?
        Ich, ein Blindgänger, Versager im BKA, LKA, xfV?
        Oder noch schlimmer: Ein Staatsstraftäter?

  2. Scheinbar kommt man noch leichter an scharfe Waffen, die man nicht mal umbauen muss. Aber komisch, da fragt nicht mal das BKA nach wo diese original scharfen Waffen her kommen. Die sollten mal im Immigrantenstadel nachfragen wie Türken an diese scharfen Waffen gekommen sind, womit sie ihre Ehefrauen, Töchter, Schwestern erschossen haben. Interessiert scheinbar kein Schwein, wenns die Immigranten sind. Auch wie kommen Schiesserein unter konkurrenden Familien zustande in Berlin, Essen, Hamburg ?? Wie kann jemand auf den Plakatkleber der AfD schiessen aus der linken Ecke, wie kommt so jemand an eine scharfe Waffe ?? Scheinbar kinderleicht. Von den alten Stasi Agenten hat scheinbar jeder eine scharfe Waffe zu hause, rechtzeitig vor der Wende zugeteilt bekommen. Da hört man nichts, da sieht man nichts und die Lügenpresse schreibt auch nichts.

    1. Als irgendein total bescheuertes Arschloch an Sylvester auf eine Gruppe Menschen geschossen hat, dann hat man den relativ schnell erwischt. Warum ? Es war eine registrierte Waffe und da findet man schnell den Besitzer. Besitzer des gleichen Kalibers in der Gegend, evtl Schussbild und das wars.
      Aber nach jedem Terrorscheiss wird nach einer Verschärfung des Waffenrechts geschrien.
      Was für ein blinder Aktionismus. Die registrierten Waffen und ihre Besitzer bekommst du ganz leicht.
      Wenn ich morgen eine illegale Waffe kaufen will, dann ist das leichter als eine legale.
      Speziell bei Kurzwaffen, bei denen der Staat ein saumässig kompliziertes Verfahren vorschreibt.

  3. Wie haben sich die Uwes ihre angebl. Ziele ausgesucht? Warum waren es keine politischen muslimischen Größen wie ein Herr Macyek?
    Und vor allem:
    Weshalb war vor den Taten stets der Staatsschutz vor Ort?

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