Denken ist nicht gefragt? Warum wurden die Telefonate Böhnhardts abrupt gelöscht?

Wir erwarten etwas mehr an Hirnschmalz von unseren Lesern.

Gestern bloggten wir:

Nach Recherchen des ARD-Politikmagazins FAKT hat die Staatsanwaltschaft Gera unmittelbar nach dem Ende der Überwachung angewiesen, sämtliche aufgezeichneten Gespräche zu löschen. Es habe sich um mehrere Stunden Telefonate gehandelt, die Böhnhardt innerhalb von vier Wochen geführt habe.

http://www.mdr.de/themen/nsu/fall/zwickauer-trio786.html

Warum geschah das?

Dazu hätten wir gern ein paar Überlegungen der Leserschaft, es kann doch nicht sein, dass Tausenden Lesern dazu rein gar nichts einfällt.

STREIK. fatalist streikt. (und er zieht gerade um…)

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Weiters hätten wir gerne ein paar Antworten/Thesen dazu:

Soko Feuerball: Hoffmann und der C4-Sprengstoff:

Die Soko Feuerball… Jena, Wohlleben, Kapke, Katharina König, Braunes Haus, geplanter Brandanschlag auf einen “Zeckenpfarrer-Bus”, und andere nette Geschichten.

Lothar König, Stadtjugendpfarrer von Jena. Er ist für den taz Panterpreis 2013 nominiert. In der Friedenskirche bzw. in der Jungen Gemeinde Stadtmitte Jena, 5.6.2013

Pfarrers Kinder, Doktors Vieh, gelingen selten oder nie… 😉

https://sicherungsblog.wordpress.com/2015/06/01/katharina-konig-lobt-uwe-mundlos-fur-gesetzestreue/

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Zu viele Polizeiakten, zu wenig Zeit… aber wir sind dran. 

bao1

Fortsetzung: https://fatalistnsuleaks.wordpress.com/2015/06/01/tausendsassa-corelli/

Einfache Frage: Warum schrieb man 2010 von „gewaltbereiten Auseinandersetzungen zwischen rechten und linken Kräften in Jena“, und warum wurde das Handy des Metze überhaupt überwacht?

Warum nicht das Handy vom Andre Kapke? Mit dem hatte Steffen Richter angeblich kurz zuvor am selben Abend ebenfalls telefoniert.

Mir persönlich sind 200 Leser die mitdenken lieber als 10.000 blosse Konsumenten. Ist einfach so.

Schönen Sonntag.

Sonntäglicher Lesestoff:

Stuberger, der Saalhocker des RAF-Prozesses, und die “Farce NSU-Prozess”

Sehr zu empfehlen:

Hugo Chaussy and his Propagandaverbrechers: Der Sound der Geheimdienste

22 comments

  1. Mein Nachbar ist Anwalt, habe diesen heute im Hof getroffen, da wir ein gutes Verhältnis haben fragte ich ihn einfach mal, ohne zu benennen um welche Geschichte es sich handelt.

    Er sagte; Eine Löschung der Staatsanwaltschaft würde seiner Meinung nur erfolgen, wenn es eine übergeordnete Stelle anweist (Generalstaatsanwalt etc.)

    Ich fragte, warum ein Generalstaatsanwalt das anweisen sollte, weil man höre ja keinen ohne Grund ab?

    Seine Antwort: Geheimdienstliche Angelegenheit oder Interna wurden aufgezeichnet, welche ein einfacher Staatsanwalt nicht hören sollte bzw. nicht wissen dürfte.

    Er ist der Meinung, daß der Staatsanwalt aus Gera die Inhalte der Telefonate seinen Vorgesetzten meldete (was er müsste, je nach Inahlt der abgehörten Gespräche), dieser Vorgesetzte wiederum wusste um die Brisanz und gab die Anordnung der Löschung.
    Oder der Vorgesetzte meldete dies wiederum eine Etage höher, welche dann die Löschung angewiesen haben.

    Aus seiner Antwort kann ich nur ableiten, das BMZ evtl. auch für den Verfassungsschutz zugetragen haben.

    Kann mir vorstellen, daß die 3 echt verarscht wurden (Aussage nach Durchsuchung der Garage am Telefon)
    Vielleicht hat eine Behörde dies alles inszeniert um an neues „Personal“ zu kommen?

    1. Kann mir vorstellen, daß die 3 echt verarscht wurden (Aussage nach Durchsuchung der Garage am Telefon)

      sieht so aus, und exakt darüber wird wohl auch Böhnhardt am Telefon gesprochen haben. Und vielleicht auch über das was sie jetzt täten oder tun müssten.
      bis 17. März 98 nutzte er sein Handy weiter.

      1. Dies sollte auch möglichst freiwillig passieren, unter Zwang arbeitet man einfach schlechter.

        BMZ werden die Anweisung bekommen haben Jena erst einmal zu verlassen, eine Wohnung in Chemnitz steht bereit und wurde von einen weiteren V-Mann besorgt.
        Denen wird gesagt worden sein „Tut uns ein Gefallen und wir holen euch da wieder raus, kümmert euch erst einmal um XXXXXX und wir erledigen die Sache mit der Bombenwerkstatt“
        Klar, in den Knast wollte von denen keiner freiwillig, sie haben sich auf den Deal eingelassen

  2. Nicht unbedingt mit dem Auftragsgeber, eher mit den anderen zwei, also Zschäpe und Mundlos.

    Wenn da zu viele Details genannt wurden, kann ich mir das gut vorstellen.
    An der Stelle des VS möchte ich ja meine Kontakte schützen und erhalten.

      1. Begann das Akten-Schreddern nicht im Jahr 2011?

        *** schrieb ich doch. Genauer gesagt am 10.11.2011 beim BfV in Köln.
        Gestoppt wurde es erst im Juni 2012.
        Beamte brauchen manchmal etwas länger…

  3. Das wäre meine persönliche Theorie, kann sich natürlich auch alles ganz anders abgespielt haben.

    Bzgl. des Peter Klose aus Zwickau,
    bin der Meinung gehört zu haben daß dieser 2 Tage in der Wohnung gelegen hätte eh dieser vom Rettungsdienst gefunden wurde. Klose sprach mit dem Leuten vom Rettungsdienst, ein oder zwei Tage später konnte er nicht mehr sprechen, fiel überraschend ins Koma.
    Als er aufwachte, konnte er sich nur mit Handzeichen und Zettel und Stift verständigen.
    Wurde auch hier nachgeholfen?

    Bin auch der Meinung das Ihr euch echt mal mit dem Bärthel in Verbindung setzt.

    *** es wäre interessant gewesen, die telefonpartner Böhnhardts von damals zu vernehmen. was der denen so erzählte. Genau das hat man aber nicht getan.
    Zu Peter Klose kommen wir in 2 Stunden…

      1. Du gar nicht, das BKA aber könnte das schon, denn die Listen existieren ja noch.
        Einige Nummern sieht man im Video von Gestern, wo der Funke drauf ist.
        Natürlich nicht alle, es müssen mehr als 2 oder 3 gewesen sein. Wesentlich mehr. Über 100 Gespräche zwischen 16./17.2.98 bis 17.3.98.

  4. Dazu hätten wir gern ein paar Überlegungen der Leserschaft, es kann doch nicht sein, dass Tausenden Lesern dazu rein gar nichts einfällt.

    Als das mit dem NSU-Fake anfing, habe ich noch fleißig verschiedene Widersprüche zusammengetragen. Zum Besten gegeben dann z.B. in der Frustablage bei PPQ, Eulenfurz oder im HPF.

    Mit der Zeit wird man müde. Das ganze Ding ist gefakt, die haben so viel gefälscht und gelogen, dass ich nicht mehr alles überreiße.
    Was Du hier gerade gebracht hast, ist nun die gefühlt zehntausendste Merkwürdigkeit. Diese Merkwürdigkeit ist für sich isoliert betrachtet vielleicht gar kein großes Ding, evtl. mit Schlamperei oder Doofheit zu erklären.
    Aber diese Datenlöschung zeigt eben zum x-ten mal, dass über den angeblichen NSU überhaupt nichts bekannt ist und nicht mal ansatzweise Beweise existieren. Und es zeigt auch wieder mal, dass sämtliche mit nicht mehr zu überbietender Selbstsicherheit vorgetragenen „Berichte“ und Verurteilungen in Sachen NSU von Anfang bis Ende frei erfunden oder gleich ganz erstunken und erlogen sind.

    Die Behörden dürfen nicht so einfach ausspähen, weil ihnen gerade danach ist. Für die Ausspähung gibt es gesetzliche Grundlagen und es gibt ein Genehmigungsverfahren. Die Genehmigung wird nur erteilt, wenn sich die Behörden damit für eine Angelegenheit von erheblicher Bedeutung (Falschparken gehört nicht dazu, die Fahndung nach Straftätern schon) wichtige Informationen erhoffen.

    Das heißt dann aber auch, wenn die Ausspähung legal war, sind alle erhobenen Daten wichtig. Eine Vorselektierung in wichtig (Speichern) oder unwichtig (löschen) darf von den Ermittlern selbst nicht mehr vorgenommen werden. Das dürfen die ganz einfach nicht. Eine Löschung kommt nur in Frage aufgrund einer gerichtlichen Entscheidung oder mit Ablauf der Verjährung.

    Beides war hier nicht der Fall. Der Sachbearbeiter Max Mustermann hat die Löschung garantiert nicht auf eigenen Entschluss durchgeführt.
    Bleibt also nur, dass jemand übergeordnetes (VS oder Landesregierung) die Verdunkelung für wichtiger erachteten als die gesetzlich vorgeschriebene Strafverfolgung.

    Es wird jedenfalls immer schwieriger zu glauben, dass BMZ keine V-Leute waren.

    1. So ist es. Man hat der Staatsanwaltschaft Gera eine Weisung erteilt, dass die Gespräche zu löschen sind.
      Kann gar nicht anders sein: Protektion statt Verhaftung.

      also staatlicher Auftrag bzw. das alte BKA-Terrorzellenkonzept aus RAF-Zeiten… geheimdienstliche Mittel.
      das Legalitätsprinzip wurde über den Haufen geschmissen, denn sonst hätte die Polizei das Trio verhaften müssen.
      Man wusste ja genau, wo Böhnhardt war. Handy-Geodaten…

  5. Guten Tag,

    es liegt laut dem FAKT-Artikel eine vierwöchige (28 Tage) TKÜ-Maßnahme vom BKA vor. Wahrscheinlich begann die Maßnahme um den 18.2.98 (MI) und endete am 18.3.98 (MI).
    Der Geburtstag von R. Wohlleben fällt in diesen Zeitraum (27.2.75).

    Wenn man das ganze NSU Theater aussen vor lässt. Sich versucht in die betreffende Person reinzudenken, er ist der Jüngste der drei, hält Kontakt zu den Eltern und Freunden. Niemand ist mit Anfang 20 1998 „IRA“ mässig unterwegs. Die Tröte leichtsinnig 98, nen Zeitraum weiterzubenutzen kann schon mal vorkommen. Sicherlich war die „Abenteuerliche Flucht“ auf Dauer ermüdent. So das ein Telefonat in die Heimat wieder Auftrieb geben konnte, je nach dem wie müde man war. Die „Planung“ einer Geburtstagsfete mit Übernachtungsmöglichkeit musste irgenwie auch abgeklärt werden. Die Vorfreude und anschließende Auswertung eines solchen Ereignisses, könnte eventuell paar Minuten am Häändy in Anspruch genommen haben. Sowas fällt vielleicht in den privaten Bereich der abgehörten Person.

    Zum Thema Löschen der mehrstündigen Telefoninhalte. Wenn sich aus dem Abgehörten Inhalt schliessen lässt, daß es rein private Inhalte sind. Müssen diese gelöscht werden! Ob das eine Rolle gespielt hat, wissen nur die beteiligten vom BKA, Staatsanwaltschaft „Gera“ und BR-Kreise zur damaligen Zeit. Das die Geodaten und Nummern vorhanden sind, lässt sich vielleicht mit der Ortbarkeit der Person, zum damaligen Zeitpunkt in Einklang bringen.

    Nur so eine Theorie zu den gelöschten Telefoninhalten, vielleicht hilft es ein wenig.

    Schönen Sonntag noch und Respekt vor der Arbeit, die hier geleistet wird!

    mfg

  6. „Wenn sich aus dem Abgehörten Inhalt schliessen lässt, daß es rein private Inhalte sind. Müssen diese gelöscht werden!“

    Dem steht zweierlei entgegen:

    1. Es wurden nicht einige, sondern alle Gesprächsinhalte gelöscht. Es fällt schwer zu glauben, dass Uwe einen ganzen Monat stundenlang nur belangloses bla bla ins Handy gesprochen hat.

    2. Das ist ja nicht so einfach, privat von strafverfolgungsrelevant zu unterscheiden. Vielleicht gibt es Täter, die dumm genug sind zu sagen „Wir werden morgen 15:00 Uhr die Sparkasse Badstraße ausrauben“. Wahrscheinlicher ist doch, dass ein pseudo-privates Gespräch geführt wird und die Daten über einen vorher vereinbarten Code (z.B. immer 26 Stunden und 14 Minuten abziehen) als privater Event (Geburtstagsfeier oder so was) übermittelt werden.

  7. Wie gesagt ist ne Theorie, das 1998 der „NSU“ vier Wochen am Handy über Bankbesichtigungen und neue Buisnessalternativen wie Einstieg ins Blumengeschäft oder in den aufblühenden I-Cafe Markt schnatterten ist schwer vorstellbar. Fest steht die Gesprächsinhalte sind weg. Gelöscht durch Anweisung von oben. Ob nun die Inhalte Strafverfolgungsrelevant waren spielt keine Rolle. Ob überhaupt relevantes durch die Gespräche herauskam? Wer würde den dumm dastehen, wenn der „NSU“ wegen belanglosem bla bla nicht existieren könnte?

  8. Fatalistgemecker. Leute!der AK NSU hat aus geleakten Akten (fast) alles analysiert und es würde in einem wirklichen Rechtstaat auch reichen. Aber! auf einem Bein steht man schlecht und immer nur 99% Indis-Beweis wird bei diesem Gegner nicht reichen.
    Also, es fehlt eine „geleitete“ und mitmachtsgewolltene NSU Ermittlungs-Gruppe.( NSU EG) .
    An der sich sicher unter den tausenden lesern auch Mitwirkende und Spender (wenn möglich) beteiligten werden, wenn das denn auch gesteuert wird!??
    Aber Fatalist ist da zurückhaltend.

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