HEILBRONN: Wann wurde der Soko Parkplatz klar, dass sie den Mord nicht aufklären darf?

Irgendwann Mitte/Ende 2009 wurde der Soko Parkplatz klar, dass sie veräppelt und fehlgeleitet worden war, und das aus ihren eigenen Reihen heraus sabotiert worden war.

Die uwP-Wattestäbchen-Phantomspur war es nicht, welche zum Hinterfragen führte, diese Trugspur flog bereits am Jahresanfang 2009 offiziell auf, intern schon deutlich früher, verwirrte sicherlich, aber liess die Ermittlungen nicht scheitern. Sie hatte auch etwas Gutes: Sie führte zur Übernahme der Soko Parkplatz durch das LKA Stuttgart, und zur Ablösung des 1. Soko-Chefs, Kriminalrat Frank Huber. Eine Pfeife ohnegleichen, oder aber Schlimmeres…

Sie hatten ja schon länger Zweifel an der Zuverlässigkeit der DNA-Analyse. Wie schwer ist es Ihnen gefallen, öffentlich immer das Gegenteil zu behaupten?

Das war es nicht. Theater für die Medien. Damals schon.

huber

1. Sokochef Frank Huber. Weisungsgemäss geschlampt, oder vertuscht?

„Er ist auf eigenen Wunsch an die Hochschule gewechselt“, sagte LKA-Sprecher Horst Haug, Hubers Nachfolger ist Kriminalrat Josef Schäffer.

Laut Haug ist der 59-jährige Schäffer ein erfahrener Ermittler aus dem Bereich der organisierten Kriminalität. Es sind noch 13 Beamte in der Soko „Parkplatz“, keiner mehr aus Heilbronn. Die Ermittler haben derzeit noch rund 50 Spuren in Bearbeitung, so Haug. „Es kommen immer wieder Hinweise hinzu. Wir bleiben so lange dran, bis alle Spuren ausermittelt sind und hoffen natürlich, dass wir noch Erfolg haben werden.“

http://www.stimme.de/heilbronn/polizistenmord/archiv/Soko-Parkplatz-mit-neuem-Leiter;art133317,1674519

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Mit dem 2.Sokochef ging Alles zurück auf Null: Oktober 2009:

Neuer Soko-Leiter fängt von vorne an

Heilbronn – Der neue Leiter der Polizistenmord-Soko hat noch ein Jahr Zeit, die Mörder zu finden. Denn in zwölf Monaten geht Josef Schäffer in Pension. Bis dahin will der 59-Jährige einen der schlagzeilenträchtigsten Fall der deutschen Nachkriegskriminalgeschichte aufgeklärt haben.

schäffer

Spezialgebiete des zweifachen Vaters und vierfachen Großvaters: Rauschgift- und Organisierte Kriminalität. Der 59-Jährige klärte zum Beispiel im Jahr 2000 die spektakulären Überfälle von Ost-Banden auf Juweliergeschäfte in ganz Europa auf.

http://www.stimme.de/heilbronn/polizistenmord/archiv/sonstige-Neuer-Soko-Leiter-faengt-von-vorne-an;art133317,1680699

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Was hat Josef Schaeffer also gemacht: Alles auf Null. Suche nach den „Fehlern“.

Und man fand die Sabotage ab dem 1. Tag:

sabotage

Koppenstein hatte der Abfrage ein Eilfax hinterher geschickt, und die Benziner-Audis (Fluchtwagen VP-Spur und „3 Russen-Audi“-Zeuge ) ausgeschlossen.

Grundlos. Auch das Verschwinden der Ringfahndungslisten der PD Böblingen (10 Kontrollposten) wurde festgestellt. Anfang 2010, als die grosse Revision lief. „im Pappkarton begraben“ als Stichwort.

1 4

Das hat man unter Soko-Chef Schäffer festgestellt, den ich fälschlicherweise auch schon mal Schuster nannte, sorry. Schuster war der Roewer-Innenminister. Ganz andere Baustelle…

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Die Sache mit dem Funk sieht ebenfalls sehr merkwürdig aus:

funk rp funk is erledigt

Warum ist die Spur erledigt, wenn man nichts hat?

funk is nich

?

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Ebenso wird man festgestellt haben, dass das BFE-Taschenmesser Nr. 5122 Kiesewetters wieder bei der BFE 523 auftauchte, am 25.5.2007, also 1 Monat nach dem Mord, und das das keinerlei Ermittlungen zur Folge hatte:

https://sicherungsblog.wordpress.com/2015/02/17/heilbronn-tatort-theresienwiese-die-kt-antrage-und-ergebnisse-teil-3/

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Und man hat festgestellt, dass trotz DNA-KT-Antrag von KOK Fink von Anfang Mai 2007, auch Mitte 2009 die Dienstkleidung der Opfer immer noch nicht auf DNA-Spuren untersucht worden war:

https://sicherungsblog.wordpress.com/2015/02/18/heilbronn-tatort-theresienwiese-die-kt-antrage-und-ergebnisse-teil-4/

Dort fand man dann „die Kollegen“… auch die welche gar keinen Dienst hatten, aber trotzdem dort waren…

In den Ordnern mit den Vernehmungen von Polizisten erfolgte eine Zäsur, die klar ablesbar ist: Nach dem Mord 2007 nur “Larifari”, aber dann nach 3 bis 4 Jahren, also 2010 und 2011 die ersten “richtigen” Vernehmungen, der Personenkreis wurde dann mit den Verweisen auf weitere Kollegen immer grösser, und füllte letztlich 4 Ordner. Auch die Familie Kiesewetter wurde erst ab 2010 intensiv und zielgerichtet auf die Polizisten-Kollegen befragt. Onkel Mike, Opa Wenzel etc pp.

https://sicherungsblog.wordpress.com/2015/02/19/heilbronn-tatort-theresienwiese-die-kt-antrage-und-ergebnisse-teil-5/

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Und man stellte fest, dass die Blutspuren im BMW trotz KT-Antrag von Mai 2007 nie untersucht worden waren:

blut2007

Untersuchung erst 2010:

blut2010

Keine Überraschungen nach 3 Jahren „Schlamperei“: MK und MA.

blut2010unklar

Funkgeräte Kfz.53/54 mit Blut, aber nicht zuordbar: keine weiteren Fragen… auch nicht auf Fingerabdrücke untersucht, wie das Diensthandy auch nicht, angeblich. Und den Innenraum des Autos auch nicht, angeblich, obwohl man keinen Schmauch fand, wo er hätte sein müssen: Türen, Türholme, Kopfstützen, Diensthemd Kiesewetter.

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Alles in Allem hat die Soko Parkplatz unter Josef Schäffer zum ersten Mal „ermittelt“, und hat die faulen Eier teils aussortiert. Aber alle faulen Eier hat auch er nicht gefunden. Umso unverständlicher ist es, dass Schäffer niemals irgendwo erwähnt wurde, nie vorgeladen wurde, trotz seiner Verdienste, zu denen sicher auch gehören dürfte, dem LKA ordentlich Dampf gemacht zu haben, damit endlich Mitte 2009 KT-Ergebnislisten angefertigt wurden.

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Ende Juli 2010 kam dann als 3. Soko-Chef der allseits bekannte und mehrfach vernommene KR Axel Mögelin:

mögelin

Heilbronn/Stuttgart – Die Polizistenmord-Sonderkommission beim Landeskriminalamt in Stuttgart hat einen neuen Leiter. Der bisherige Chef der Soko „Parkplatz“, Josef Schäffer, geht im September in Pension.

Sein Nachfolger ist Axel Mögelin. Der 36-jährige Kriminalrat soll mit acht festen und bei Bedarf zusätzlich neun Ermittlern und Experten den Polizistenmord vom April 2007 auf der Heilbronner Theresienwiese aufklären. Bis heute fehlt von den Tätern immer noch eine heiße Spur, wie LKA-Sprecher Horst Haug berichtet.

http://www.stimme.de/heilbronn/polizistenmord/archiv/sonstige-Polizistenmord-Soko-hat-neuen-Leiter;art133317,1901553

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Mögelin muss man kritisch sehen, er fuhr 2-gleisig. Einerseits stellte er zurecht infrage, dass der Streifenwagen der Tatort war, zumindest teilweise, und gab das Gutachten zur „Umlagerung/Verlagerung der Opfer“ Ende 2010 in Auftrag, auch ist es sein Verdienst, dass der Kollegen-DNA-Krimi hartnäckig verfolgt wurde, dessen Showdown Ende Juli 2011 bevorstand, den aber der „NSU“ dann abrupt beendete.

Andererseits agierte er konfus, was die „Heilbronner Phantome“ angeht, die „Mehrtäter-Theorie“ von waffenlosen Flüchtenden, Osteuropäer allesamt, die vor der anrückenden Polizei reissaus nahmen, und daher auch erst so spät (14:30 und später) beobachtet wurden, und erschuf so den schönsten aller Pappdrachen der Desinformation, der echte Ermittlungen jetzt im NSU-Kasperles Ausschuss verhindern soll und wird. FunkenMoser sei Dank…

 

phantome

X = zu spät gesehen, also ab 14:30 Uhr, irrelevant, Blödsinn etc.
Unwichtig = der hat halt einen Schausteller gefragt, was da heute los war.
Mordnah, selbe Zeugin = Frau Waltz, 2007 und 2009, Auto unterschiedlich, erkannte ihr 2007er Bild nicht mehr, aber immerhin tatzeit-nah beobachteter "Russe" ohne Waffen.
Wichtig = Zeugin Loretta E., dieser Mann hielt sich vor der Tat um Trafohaus auf und verbarg sein Gesicht.
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Echte Ermittlungen würden beim ausgetauschten Michele-Handy anfangen müssen, bei einem ausgetauschten silbernen Feuerzeug, bei nichtstimmigen Anruflisten Kiesewetters, und beim VW-Bus T4, in dem Arnold gesessen haben will, und bei dem 2. Polizeiauto am Tatort, welches gesehen wurde.

Nicht zu vergessen die Zeugen, die einen blonden männlichen Polizisten als Fahrer des BMW-Kombis beobachteten, wo doch eine dunkelhaarige Polizistin MK die Fahrerin gewesen sein soll. Mehrere Zeugen sagten „Polizist/Mann“, „blonder Polizist/Mann“ sagten 2 Zeugen.

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schluss

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Wer hat die Soko Parkplatz ausgebremst? Ein unfähiger Soko-Chef Huber, ein Wattestäbchenphantom half dabei, interne Sabotage auf dienstliche Anweisung, so darf man vermuten beim Audi 80 Benziner und bei den verschwundenen Ringfahndungslisten, eigenes Verschulden beim wieder aufgefundenen BFE-Messer 5122, und das LKA 2007-2009, wo die KT-Anträge schlicht unbearbeitet liegen blieben… und auch bei den Funkaufzeichnungen in Heilbronn am Tattag stimmt was nicht.

Wann hat die Soko das bemerkt, dass sie sabotiert wird, und falsch gesteuert? Einzelne Mitglieder sicher schon sehr früh, andere später, manche nie. Aber so ist das halt im Spiesser-Vorzeige-Bundesland… man wehrt sich nicht.

Der 2. Soko-Chef Josef Schäffer konnte beruhigt in Pension gehen. Er hatte das Spiel sicher längst durchschaut. Ihn hatten sie nicht irreführen können, aber er wusste um seine Machtlosigkeit, denn:

Der Fisch stinkt vom Kopfe her.

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