Was man zur Ceska W04 wissen muss: Die Stafette bis zu den Uwes ist unklar

Der 1. Teil war einfach, sozusagen die Basics. 

ZUR CESKA 83 W04 : WAS MAN WISSEN MUSS!

Jetzt wird es etwas komplizierter, leider… aber man muss da durch.

Die Anklage behauptet (und meint beweisen zu können…), dass die Stafette vom Käufer im Waffenladen Schläfli & Zbinden 1996 bis zu den Uwes 1999/2000 wie folgt ablief: https://sicherungsblog.wordpress.com/2014/10/08/7135/

Ceska-Stafettentag im OLG-Stadel: Die Anklage meint…

http://www.suco-ratz.ch/img/fallsupervision.jpg
Jan Luxik importiert 27 Ceska SD in die Schweiz, verkauft 24 dort.
Franz Schläfli bekommt irgendwie Ceska von Luxik per Post und verkauft sie.
Germann (soll 2 SD-Ceskas zugeschickt bekommen haben vom Händler Schläfli)
Müller (hatte Autohaus in Apolda, soll Ceska(s) Germann abgekauft haben)
Theile (Kumpel von Müller, soll Ceska vermittelt haben)
Länger (Kumpel von Theile, soll Ceska bekommen haben)
Schultz (Madley Jena, Kunpel von Länger, verkaufte “Osteuropäische Dienstwaffe”)
Schultze (Angeklagter, will Waffe (sagte nie Ceska) gekauft haben)
Wohlleben (Angeklagter, soll Ceska für gut befunden haben, schweigt)
Schultze (Angeklagter, will Waffe mit Schalldämpfer zu den Uwes gebracht haben)

Wichtig sind jetzt und hier nur die ersten Stationen.

DIE WELT, 21.10.2014:

München (dpa/lby) – Im NSU-Prozess hat das Oberlandesgericht München die Ex-Freundin eines Schweizers vernommen, der die «Ceska»-Mordwaffe des Terrortrios organisiert haben soll. Die Frau sagte am Dienstag, sie habe den Mann kurz nach der Wende in Apolda (Thüringen) kennengelernt und sei dann einige Jahre mit ihm zusammen gewesen. Von Waffengeschäften habe sie nur einmal ein Gespräch mit einem Bekannten mitbekommen. «Aber wie, wer, wo, was – das kann ich nicht sagen». Von der Mordwaffe wisse sie nichts.

http://www.welt.de/regionales/bayern/article133493860/Zeugin-im-NSU-Prozess-will-von-Mordwaffe-nichts-gewusst-haben.html

hatten wir Gestern Abend schon von der ARD:  http://sicherungsblog.wordpress.com/2014/10/21/nsu-theaterstadel-heute-das-ubliche-unwichtige-irrelevante/

Sitta ILMER heisst die Ex-Freundin.

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Das BKA

hat diese Ceska-Stafette „ermittelt“, und freundlicherweise auch Alles in einem Vermerk notiert.

Zwischenablage58 Zwischenablage59

der Herr Theile, Grüß Gott !

Zwischenablage60

Zwischenablage61

Das sind die ersten Stationen:

Am 9.4.1996 habe Importeur Luxik zwei Pistolen Ceska 83 SD an den Händler Schläfli & Zbinden verkauft: Seriennummer 034678 und 034671. Per Post verschickt.

wb1

Waffenbuch des Luxik

Wie man sieht, fehlt die Dönermordwaffe 034678. Es ist nur 034671 an den Händler Schläfli, Bern per Post verschickt worden. Am 9.4.1996. Unvollständige Akte, oder schlimmer.

Und der in Equador lebende Herr Zbinden hat -laut Waffenbuch Schläfli & Zbinden- am 11.4.1996 die Waffen 034678 und 034671 im Laden verkauft. Der Käufer ist unbekannt.

wb2

„Postalisch versandt“

schreibt das BKA. So ein Blödsinn. Da hat jemand „Germann“ hingekritzelt, 2 Mal, und Germann war das nicht. „Versand“ steht oben drüber, sieht völlig anders aus…

u-endkunden

unterschrift

Das BKA will das aber nicht erkannt haben… und das obwohl man Germann weder Überweisung noch Erhalt der Waffen nachweisen konnte. Aussage KHK Jung im Berliner NSU-Ausschuss.

lüge jung

Lächerlich. Rausschmeissen oder Anklagen. Und den Christian Hoppe nicht vergessen, den Chef der EG Ceska.

Jetzt wird es richtig schlimm. Das BKA schreibt:

In seiner Vernehmung, am 22.01.2012 gibt GERMANN an, dass er mit Waffenerwerbsscheinen Geld verdienen wollte und u.a. die Ceska, Modell 83, Kal;- 7,65 mm an

-Hans-Ulrich MÜLLER,

*20.07.1954 in Boltingen/Schweiz

verkauft habe.

Ganz klare Falschwiedergabe: Germann sagte, er habe Waffenerwerbsscheine verkauft, für 400 Franken, und nicht etwa Waffen. Es wurden 3 Waffen im Laden Schläfli&Zbinden gekauft: 2 Ceska 83 SD und eine Ruger. Mit den Waffererwerbskarten des Herr Germann, und mit einer Kopie seines Ausweises. Von wem?

Die Ruger erhielt Germann zugeschickt und gab das Paket ungeöffnet an Müller weiter.  Aus „Ruger“ machte man „2 Ceska 83 SD“. Germann war nie in diesem Waffenladen. Die Aussage steht.

BEIDE Schweizer leugnen, mit der Ceska irgendwas zu tun zu haben. Aussage 2014.

Das riecht nach Beweismanipulation, liebes BKA, das wird böse enden…

Das Mindeste wäre gewesen, die Abholung im Laden in Bern zu prüfen, und dazu den Herrn Zbinden zu vernehmen. Der wurde NIEMALS vernommen dazu! Der Herr Tschanen, der die 2 Waffen Ceska 83 als „erhalten“ eintrug, der wurde auch NIEMALS vernommen.

Pfusch oder Absicht?

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Und was hat jetzt das hier zu bedeuten?

Dieser Mann werde aussagen, dass er Waffen vom Typ „Ceska“ an einen Mann aus dem thüringischen Apolda verkauft habe. Eine Waffe dieses Typs war die wichtigste Mordwaffe des NSU-Trios. Mit ihr waren neun der zehn Morde des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ begangen worden.

Übersetzung: Zbinden verkaufte im Laden in Bern 2 Ceska 83 SD, darunter die angebliche Dönermordwaffe. ???

https://sicherungsblog.wordpress.com/2014/10/14/verkauf-der-mordwaffe-ceska-83-sd-im-laden/

Sehen Sie, liebe Leser, wenn man sich durchbeisst, dann versteht man es auch 😉

Jedenfalls fast … geht mir genauso.

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An wen aus Apolda hat Zbinden in Laden in Bern 2 Ceskas verkauft?

Das soll er vor Gericht aussagen. Man wird ihm da sicher Bilder zeigen… von Leuten aus Apolda.

Das wird sicher spannend, wenn der Herr Zbinden befragt wird, was man seit 2004 hätte tun müssen:

“Na, wer war es denn nun, Herr Zbinden?”

Ob er sich erinnern können wird?

Wenn da jemand identifiziert wird, der nicht zur BKA-Ceska-Stafette gehört, dann wird es interessant.

“Der Käufer habe nicht über den Preis verhandelt, der sei wohl ein V-Mann”.

Diese Aussage steht im Raum…

http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.nsu-prozess-wie-kam-die-ceska-nach-deutschland.ecc902ad-21aa-41a5-bc74-e41598712375.html

Nun wissen wir zwar nicht, was der RA Klemke (Verteidiger vom Wohlleben) genau meint, und vor Allem wissen wir nicht, wen er meint, wenn er „Käufer von Waffen Ceska aus Apolda“ spricht.

Es könnte aber durchaus dieser Sachverhalt sein:

Zwischenablage62

Sollte es um eine Ceska 75 gehen, und um Herrn Hirsch, wohnte der in Apolda? Oder um den Herrn Länger? Oder um Beide?

Eine Ceska 75 als von Jürgen Länger an Andreas Schultz verkaufte Waffe im Madley, die der Carsten Schultze dort kaufte und dann den Uwes brachte?

Das wäre ja ein Ding. Warten wir es ab. Ceska 75 statt Ceska 83 SD, und die NSU-Staatsaffäre ist da. Die ganz Grosse.

http://de.wikipedia.org/wiki/CZ_75

Es würden sich dann gewisse Fragen stellen, wie man denn eine Waffe W04 Ceska 75 (?)  in Zwickau einfach so gegen die Dönermordwaffe austauschen konnte, gegen eine W04 (2. Findung 9.11.2011) Ceska 83 SD, und wer das getan hat ?

Die Sache scheint Potential zu haben.

Ich hatte immer auf die Ceska 70, Kaliber 7,65 mm Browning getippt. Die Waffe aus dem Wohnmobil.

Auf Ceska 75 wäre ich nie gekommen… aber warten wir es einfach ab.

vzor70

Das könnte noch richtig spannend werden, denn die Sache ist verjährt. Keine Mordwaffe. Siehe „Gerlachs Waffe“, da passierte gar nichts. V-Mann-Bonus hin oder her 😉

Bei der Ceska Stafette der Anklage ist also gar nichts klar, weder am Anfang, noch in der Mitte noch am Ende. Es ist eine lausige „Indizienkette“, mit heisser Nadel zusammengestrickt. Sie wird scheitern.

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