The dark ages – die dunklen Jahre. Anmerkungen zum Aufenthalt der Uwes 1999-2003, Teil 2

In aller Ruhe, unbehelligt von den Thüringer Zielfahndern richten sich die Uwes und Beate in der Chemnitzer Rechten Szene ein, und das ist ohne die Mitwirkung der sächsischen Sicherheitsbehörden unmöglich. 

http://wer-nicht-fragt-bleibt-dumm.blogspot.com/2014/09/the-dark-ages-die-dunklen-jahre.html




Da offiziell eine Fahndung nach dem „Drilling“ läuft, und auch in der Chemnitzer Szene V-Leute aktiv sind, ist es nicht vorstellbar, dass dem Sachsen-LfV die Anwesenheit des Trios aus Jena verborgen blieb. Jenseits der Handy-Ortung… man wusste es sicherlich schon am 18.2.1998.



Leute wie Starke, Werner, Graupner, „die Geklonten“ und Struck stehen seit Langem auf der Liste der zu beobachtenden Szeneleute, oder sind wie Starke und Piatto (Umfeld Probst, Szeneladen Sonnentanz, später „Praktikant“ als Freigänger ab 99) selbst Spitzel des Verfassungsschutzes. Sicher nicht die Einzigen.


Siehe auch:

Der 2. Spitzel in Chemnitz, „Hallo, was ist mit dem Bums?“

LfV Sachsen Präsident Gordion M.-P.

Damals einer von Piattos Auftraggebern… auch in Chemnitz.



Das Thüringer LfV startet eine „eigene Suchaktion“ nach dem Trio, unter dem Namen „Operation Drilling“. „Drilling“ taucht im NSU-Abschlussbericht aus Erfurt 140 Mal als Begriff auf.  


Dass „Drilling“ das Verstecken und Umsorgen des Trios war, und nicht etwa eine Fahndungsmassnahme, das steht dort allerdings nicht.


„Wunderlich“ als Begriff taucht 504 Mal auf, und der Zielfahnder tat sein Bestes, es den Abgeordneten zu verklickern. Zwecklos. Die wollten nicht. Alles Zureden half nicht:


Seite 546:

sagte der Zeuge OStA Gerd Schultz aus, dass ihm das später bei der Fahndung nach

Böhnhardt, Mundlos und Zschäpe „richtig aufgefallen“ sei. Der Zielfahnder Wunderlich habe ihm gegenüber geäußert, dass das Trio Unterstützung haben müsse, da sie trotz intensiver Fahndung spurlos verschwunden geblieben wären, obwohl sie blitzartig ohne Vorbereitung und ohne finanzielle Mittel flüchten mussten. Herr Wunderlich habe dann den Verdacht geäußert, dass das TLfV die drei Gesuchten unterstützt haben könnte. Daraufhin habe sich der Zeuge OStA Gerd Schultz an den damaligen Behördenleiter, Herrn Koeppen, gewandt und ein an das TLfV gerichtete Schreiben mit 20 Fragen zu dieser Thematik verfasst. Dieses Schriftstück müsse sich noch in den Akten befinden. In einem persönlichen Gespräch zwischen Herrn Koeppen, Herrn Nocken und ihm ein paar Wochen später habe Herr Nocken alle Fragen mit „Nein“ beantwortet.

Stellen Sie sich dieses surreale Gespräch vor!

Alle wissen was Sache ist, und Alle spielen brav ihre Rolle.

Das ist fast so skurril wie der Zschäpe-OLG-Stadel zu München.



Die auf der Hand liegenden Dinge auch klar benennen, das wollte man denn doch nicht.

Ohne die Sachsen war dieses Verstecken und Umsorgen nicht möglich, womit sich schon wieder mal an dieser Stelle die Frage stellt, wer das Ganze leitete.



Dazu gibt es 1 Treffer auf 1800 Seiten: „Fritsche“, der Operationschef des BfV 1996-2005:

In Worten: Eins. Ein Treffer des mutmasslichen Kopfes des Ganzen.


Seite 1222:

Der Zeuge Dr. Helmut Roewer gab an, es könne sein, dass er in Bezug auf die Suche nach den Dreien seinerzeit Informationen vom BfV erhalten habe. Es habe verschiedentlich Gespräche über diese Frage gegeben. Es könne sein, dass das auf Amtsleiterebene anlässlich von Amtsleitertagungen bzw. süddeutschen Amtsleitertagungen besprochen worden sei.

Der Zeuge meinte sich erinnern zu können, dasses eine sehr spezielle Unterrichtung bzw.

einen sehr speziellen Informationsaustausch in dieser Sache auch mit dem Leiter der Abteilung Rechtsextremismus des BfV, vermutlich Herrn Krä., gegeben habe. Es habe speziell dazu eine Besprechung in seinem Büro stattgefunden. Ferner hielt der Zeuge es für denkbar, dass es auch ein zusätzliches Gespräch mit dem Vizepräsidenten des BfV, wahrscheinlich Herrn Fritsche, gegeben habe. Auf Nachfrage präzisierte der Zeuge, der seinerzeitige Vizepräsident des BfV sei im Rahmen einer Rundreise, um die Verfassungsschutzämter einmal kennenzulernen, zu Besuch ins TLfV gekommen. Der Zeuge glaubte sich zu erinnern, dass man bei dieser Gelegenheit auch über aktuelle Probleme und damit auch über diese Fahndungsgeschichte gesprochen habe.

Herrlich. Mal kennen lernen, der Onkel aus Köln kam zum Kaffeetrinken vorbei…


Und der Herr „Egerton“ vom BfV, der nicht nur vom Kleinflugzeugmodell zur Verfolgung Andre Kapkes 1998 erzählt hatte, im Jahr 2013 in Berlin, der hat im Thüringer Bericht 2014 keinen einzigen Treffer. Kommt nicht vor. „Kapke“ hat 288 Treffer. Wohlleben hat 368.

Wohlleben gewinnt klar vor Kapke (rechts)



Und das Trio telefonierte fleissig weiter, nach dem 17.3.98 allerdings aus Telefonzellen:

schon 1998 in der Schweiz gewesen… Ceskas gekauft?


Helbig stand angeblich Schmiere, die Polizei untätig vor dem Haus, als Carsten Schultze in Zschäpes Wohnung einbrach, um den Pass zu besorgen, den Madame für die Anwaltsvollmacht bei RA Eisenecker brauchte. Oder beim Anwalt Jauch. Oder beim Anwalt Gert Thaut, den freundlicherweise das TLfV bezahlte.


Dass dieser Pass längst abgelaufen war, wen stört das schon?

Wer abgelaufene Pässe in „Bombengaragen“ versteckt, der lässt auch Einbrechen, um weitere abgelaufene Pässe zu bekommen.



Mit welchen Papieren war das Trio 1998 in der Schweiz?

Die „echten falschen Pässe“ waren noch gar nicht fertig.




Und warum flogen zuerst Kapke und „IM Terrier“ Mario Brehme 1998 nach Südafrika, und danach dann Spitzel Tino Brandt?


31.8.2014: Aust…

http://www.welt.de/politik/deutschland/article131754852/Zahlte-der-Staat-fuer-Afrika-Trip-von-V-Mann-Brandt.html

Keine Uwes.


Kein Tino Brandt in Südafrika im Erfurter NSU-Opus. 1999 war er dort.


Ob man ihn als Zeuge in München danach befragen wird?

142. Tag: 23. September 2014, 13:00 Uhr, Tino Brandt

143. Tag: 24. September 2014, 09:30 Uhr, Tino Brandt


Fakt ist aber, dass sich ab Mitte 1998 die Spur des Trios verliert.

Sie wohnten bei Rothe, sie wohnten bei Burkhardt, und danach beginnen die dark ages.


Zunächst könnte es noch eine Wohnung (besorgt von Richter) gegeben haben, sehr dünne Indizien gibt es in der freigegebenen 400 Seiten-Akte dazu, aber spätestens ab Mitte 1999 ist nichts mehr bekannt:

Die „Sieg Heil-Bude“ des Herrn Eminger in Chemnitz

Der einzige Besucher in der angeblich vorherigen Versteck-Wohnung in Chemnitz, der mutmassliche Informant Hendrik Laschfehlte als Zeuge vor Gericht, und wurde mit Samthandschuhen angefasst. Keine Hausdurchsuchung, gar nichts, und Lasch fehlt auf den „Umfeld-Bilderlisten“ des BKA mit 45 Unterstützern. 

Konnte also gar nicht identifiziert werden. Als Helfer nicht, und als möglicher Waffenbeschaffer 1998/99 auch nicht. Daher: Dringender Spitzelverdacht. 


Im September 1998 waren die Pässe fertig, gültig bis 2003, und die Uwes werden erst Jahre später wieder auftauchen. Als Besucher oder Kurzzeitbewohner in der Polenzstrasse 2 in Zwickau, im Jahr 2003. Mieter der Wohnung: Matthias Dienelt. Kein einziger Nachbar vor Gericht als Zeuge, der damals dort wohnte. Auch nicht bei den anderen Trio-Wohnungen. 


Man stützt sich auf Aussagen des Herrn Dienelt. Erst ab 2003, dann bis zurück ins Jahr 2001. Null Zeugen vor Gericht. Keiner.


Wie kann das sein?


Es gibt 2 Zeugen, die zufällig Angeklagte sind, die Gegenteiliges behaupten: Carsten Schultze und Holger Gerlach. Nur diese beiden unsicheren Kantonisten haben bisher (nach 140 Verhandlungstagen) ausgesagt, dass sie die Uwes besucht/gesehen/getroffen hätten, ab Mitte 1999 bis 2003. 



Max-Florian Burkhardt, kurz nachgeschaut, hat gar nicht vor Gericht ausgesagt:

https://www.nsu-watch.info/2014/04/protokoll-97-verhandlungstag-25-maerz-2014/


Starke schwieg, Wohlleben und Emingers schweigen, Burkhardt schwieg, es gibt keinen einzigen Zeugen. 4 Jahre ohne einen einzigen Zeugen!


Ausser den „geständigen Angeklagten“ Gerlach und Schultze.

Niemand sonst. 


Die Eltern Böhnhardt sagten aus, ja es gab 1-2 Treffen, die Eltern Mundlos sagten, sie hatten keine Treffen. Die Mutter von Zschäpe schweigt.


Ist das den Lesern schon mal aufgefallen?


Es gab nicht einen einzigen unabhängigen Zeugen vor Gericht, keinen einzigen Nachbarn der diversen Wohnungen, der dazu vorgeladen wurde.


Weder in der Carsten Richter-Wohnung, noch in der Eminger-Bude, nicht in Zwickau-Heisenbergstrasse, nicht für die Polenzstrasse vor 2005/2006.



In etwa so…

spätestens in der Eminger-Wohnung ist kein Zeuge mehr vorhanden, kein einziger Nachbar trotz bundesweiter Befragung.

Vorher bereits diffus, der einzige Besucher in der Richter-Wohnung (laut Akten) wurde nicht als Zeuge vorgeladen:

Hendrik Lasch.

Matthias Dienelt sagt mit seinem „Spezialanwalt“ Baumgart (Katherina Reiche-Zusammenhang…) am 6.11. (Sonntag!)

aus, er habe „Max Burkhardt“ erst 2003 durch Eminger kennen gelernt und dann eine Wohnung angemietet. BKA 1

Das BKA bestätigt das auch zunächst, amtlich offiziell 2003 angemietet, aber einige Wochen später wird auf 2001 geändert (BKA 2, man merkte wohl, dass 2 Jahre „Trioquartier“ fehlten…

Zeugen vor Gericht für Zschäpe (keine Uwes!) als Bewohner dort vor Gericht gab es erst ab 2005.


4 Jahre ohne echte Zeugen. Mindestens.

Und Niemand wundert sich? Hinterfragt die Anklage?


Ende Teil 2.

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