Wundersame Fahrzeuganmietungen Teil 3

Die beiden ersten Teile sind hier: Teil 1 und Teil 2:


Mietverträge

Von der Polizei wurden 65 Fahrzeuganmietungen festgestellt. Dabei soll es 15 Mietverträge geben, die im Zeitraum mit den Taten tangieren. Hier eine Zusammenstellung von mir.

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30.November 2000 bis 01. Dezember 2000, Überfall Postbank Chemnitz am 30. November 2000 

Der erste vorhandene Mietvertrag ist vom 30. November 2000. An diesem Tag gab es einen Banküberfall in Chemnitz. Das Trio soll zu diesem Zeitpunkt aber in Zwickau gewohnt haben, wo sich dann auch die Fahrräder befunden haben müssten. Die Ausleihe erfolgte angeblich um 9:00 Uhr in Chemnitz, der Banküberfall war rund 2 Stunden später ebenfalls in Chemnitz. Nun stellt sich die Frage, wie denn die Mountainbikes von Zwickau nach Chemnitz kamen. 

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Eine Fahrgestellnummer ist eine eindeutige Identifizierung des Fahrzeugs. Nur so kann der Verleiher sicher gehen, dass er auch sein Fahrzeug zurück erhält. Aber genau die fehlt. Des Weiteren ist das amtliche Kfz-Kennzeichen unvollständig und außerdem fehlen sämtliche Angaben zum Führerschein. 


Die radelten von Zwickau nach Chemnitz, das ist doch klar!
Sind nur 50 Kilometer.

Radeln zum Horn, Womo abholen, und 2 Stunden später rauben sie die Bank aus.
Kein Problem 🙂


19. Dezember bis 21.12.2000, Bombenanschlag Iranisches Lebensmittelgeschäft in Köln, Bombe explodiert am 19. Januar 2001

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Auch hier fehlen wieder die wichtigen Angaben 


Man kann auch ohne Führerschein Wohnmobile ausleihen!
… aber nur solche ohne Fahrgestellnummer



22.09.2003 bis 26.09.2003, Überfall Sparkasse Chemnitz am 23.09.2003 

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Es steht aufgeführt, dass der Kunde auf Grund eines Aktionspreises nicht 353,00 Euro bezahlte, sondern 325,00 Euro.

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Trotzdem der Kunden nur 325,00 Euro bezahlte, belaufen sich aber die Rechnungen auf insgesamt 353,00 Euro.


Einwurf: 
Auftragsbestätigungsnummer 151, was ist das?
Auf der Rechnung steht „Auftragsnummer 236“.


23. bis 26. Februar 2004, Mord Yunus Turgut in Rostock am 25. Februar 2004

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Die Rechnungen der Firma Horn sind in 2 Teilzahlungen von 25 Prozent und 75 Prozent geteilt. Da beide Parts das gleiche Rechnungsdatum aufweisen, ist eine Splittung unverständlich. 





Vom 13.Mai 2004 bis 18. Mai 2004, Überfall Sparkasse Chemnitz am 14. Mai 2004 und 18.Mai 2004

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Das Auto am 13.05.2004 gemietet worden sein. Dann ist es widersprüchlich, dass die Bezahlung erst am 14.05.04 erfolgte. Außerdem ist das Datum überschrieben.


Sehr schön. Wieder mal erwischt 😉
Umgeschrieben… für Bankraub passend gemacht…


06.06.2004 bis 10.06.2004, Keupstraße Bombenattentat am 09.06.2004

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Als Mietzeitraum ist der 06.06.04 bis 10.06.04 angegeben. Es steht aber nur ein Tag aufgeführt. 

Kilometerstand um 3000 erhöht, das ist hier nur der Vollständigkeit halber nochmals angeführt.
Siehe Teile 1 und 2.

NEU ist:


7 oder 8 Jahre alte Karren in  Langzeitvermietung…




08. Juni 2005 bis 09. Juni 2005, Mord Ismail Yasar 9. Juni 2005

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1 Tag und keine KM-Begrenzung… 3 Leute 2 Fahrräder Skoda Octavia… hoffentlich war es ein Kombi…



13 . Juni 2005 bis 16. Juni 2005, Mord Theodoros Boulgarides 15. Juni 2005

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Hier betrifft der 2. Teil eine ganz andere Kundin. Außerdem ist das Logo von der Firma Horn anders und bei der Steuernummer fehlt bei der „Gerlach-Rechnungen“ die letzte Zahl. 


Gerlach hätte ne Kundennummer haben müssen… hatte er nirgends…


Erst waren es 47, in die Akte schafften es letztlich 32.
Zuviel ist halt zuviel…





21. November 2005 bis 24. November 2005, Überfall Sparkasse Chemnitz am 22. November 2005

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Hier ist nur eine Rechnung mit den 75 und 74,99 Prozent vorhanden. Selbst wenn das andere Dokument versehentlich nicht eingescannt wurde, so ist es keine Teilzahlung weil angegeben ist, dass der Kunde am 21.11., also bei Rechnungserstellung den Gesamtbetrag bezahlte.

Sind sie wieder von Zwickau nach Chemnitz geradelt?



3. April 2006 bis 7. April 2006, Mord Mehmet Kubasik am 4. April 2006 und Mord Halit Yozgat am 6. April 2006 

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Hier fehlt auch wieder der 2. Teil über die 25 Prozent. Der Kunde zahlte den Gesamtbetrag über 275,12 Euro in bar. Dann ist es keine Teilzahlung und somit ist diese Rechnung auch ein Fake.




4. November bis 10. November 2006, Überfall Sparkasse Stralsund am 7. November 2006

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Wie vorhergehend, Teilzahlung, aber Gesamtbetrag bezahlt. 

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Auszug aus dem Mietvertrag. Die Satzstellung ist falsch.

Sei grosszügig bei der Satzstellung, @nachdenkerin 😉



9. Januar 2007 bis 13. Januar 2007 Überfall Sparkasse Stralsund 18. Januar 2007

Der Mietvertrag ist vom 09.01.07 bis 13.01.07. Erst fünf Tage danach, am 18.01.07 gab es einen Banküberfall bei der Sparkasse Stralsund, der dem Trio zugerechnet wurde. 

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Der Mietvertrag soll nun aber eine Wochen verlängert worden sein.

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Eine Quittung vom 20.01.07 mit zwei verschiedenen Handschriften und insbesondere ohne Unterschrift soll nun besagen, dass der Vertrag verlängert wurde. Das ist Fake.


Sehr gut erkannt !!!
2 Handschriften, klarer Fall.



16. April 2007 bis 19. April 2007, Mord Michelle Kiesewetter am 25. April 2007

Der nachfolgende Mietvertrag soll sich auf den Mordanschlag in Heilbronn beziehen, wobei die Polizisten Michele Kiesewetter verstarb und Martin Arnold schwer verletzt wurde. Da der Mord erst 6 Tage nach der Ausleihe passierte, soll der Vertrag angeblich verlängert worden sein. 

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Bei den Dokumenten im A4 Format handelt es sich um einen Mietvertrag und einen Zahlungsbeleg. Beide offensichtlich maschinell erstellten Unterlagen tragen das Datum 16.04.2007. Bei dem Mietvertrag steht im Adressfeld „Holger Gerlach“ aufgeführt und zwischen Straße und Stadt befindet sich eine Leerzeile. Im Gegensatz dazu ist auf dem Zahlungsbeleg nur „Gerlach“ angeben und eine Leerzeile zwischen Straße und Stadt existiert nicht. In dem Mietvertrag steht eine Kundenummer „123“ aufgeführt, bei dem Zahlungsbeleg fehlt diese. Außerdem gibt es noch weitere Unterschiede.

Es gab eine Fahrzeugausleihe auf die Identität Gerlachs vom 16.04. bis 19.04.2007. Das Datum passt aber nicht, da 6 Tage fehlen. Es soll zu einer Vertragsverlängerung bis zum 26./27.04.2007 gekommen sein .

Was besagt die Zeugenvernehmung vom 22.12.2011 mit der Autovermieterin Frau Horn, wobei dem Anschein nach die Polizei alles Mögliche versucht, ihr eine Verlängerung abzuringen.

Auszug

FRAGE: Wurde der Anmietzeitraum nachträglich verlängert? Wenn JA, wie oft und für welchen Zeitraum? Was waren die Begründungen.

Antw.: Das weiß ich jetzt nicht, wenn dann ist es aus den Firmenunterlagen ersichtlich, die noch bei der Polizei liegen.

Antw: Ich kann mich an eine Verlängerung nicht erinnern

Antw.:……….Dann muss Gerlach verlängert haben, wenn das Fahrzeug dort festgestellt wurde. Ich kann mich aber konkret nicht mehr daran erinnern.

VORHALT Hypothese (evtl. erneute Belehrung): Gerlach ist bereits in der Zeit vom 16. – 19.04. telefonisch mit Ihnen in Verbindung getreten und hat den Mietvertrag verlängert. Des Weiteren hat Gerlach mit Ihnen eine Rückgabe/Übergabe des Fahrzeugs in Heilbronn oder Tübingen, spätestens jedoch im Laufe des Tattags vereinbart. Die Rückführung des Wohnmobils ……ist am 25.04.2007 durch Sie und ihren Sohn erfolgt………….

Antw: Quatsch Niemals




Es wird kaum einen größeren Autovermieter geben, der sich nach über 4 ½ Jahren noch erinnert, ob ein Kunde seinen Vertrag verlängerte. Genauso ist das auch bei Frau Horn im Protokoll ersichtlich. Sie gibt an, dass sie sich nicht erinnern kann. Als die Polizei sie dann mit der Hypothese konfrontiert, dass sie das Fahrzeug auch noch aus Heilbronn oder Tübingen zurückgeführt hätte, antwortet sie „Quatsch niemals“ 

Was steht nun aber (vom BKA handschriftlich)  auf der Rechnung?

Anm.: Verlängert bis 26./27.04.2007 siehe ZV Horn v. 22.12.2011



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Trotzdem sich Frau Horn nicht an eine Verlängerung erinnern kann, steht nun aber auf der Rechnung ein handschriftlicher Vermerk, dass genau bei dieser Zeugenvernehmung(ZV) am 22.12.2011 Frau Horn eine Verlängerung angegeben hätte.


siehe hier:

Tricksen und Nötigen und Bluffen? Das Wohnmobil von Heilbronn




5. September 2011 bis 10. September 2011 Sparkassenüberfall Arnstadt 7. September 2011

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Die wichtigen Angaben fehlen. Bei Fahrgestellnummer steht „3 Personen“ aufgeführt. 

Fake. 


Montag, 21. Juli 2014

Beweisbetrug durch das BKA auch beim Wohnmobil in Arnstadt?

Dünn seien sie, die Beweise für die Ausleihe eines Wohnmobiles bei Caravan Service Bresler passend zum Bankraub am 7.9.2011 bei der Sparkasse in Arnstadt, so lautete das Fazit vor 2 Tagen.


25.10.2011 bis 4.11.2011 Banküberfall Sparkasse Eisenach am 04.11.2011 

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Die wichtigsten Angaben fehlen. Außerdem wurde das Datum vom 21.10.2011 bis 01.11.2011 auf 25.10.2011 bis 04.11.2011 abgeändert.


Fake.

Sonntag, 20. Juli 2014

und:


Samstag, 19. Juli 2014

Fahren ohne Zulassung, Kennzeichen eines anderen, baugleichen Womos. Totaler Beweisbetrug.

Ab und zu muss man auch mal Dinge versuchen aufzulösen, und beim letzten Wohnmobil ist das wohl gelungen:
Gestern war die Frage:

Warum hat das Wohnmobil Eisenach als einziges Fahrzeug aller Zeiten 
in der Akte kein Kennzeichen?



Was war das für ein Wohnmobil?

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Damit ist diese kleine Serie erst einmal beendet.
Vielen Dank an @nachdenkerin für ihre Arbeit und Mühe!
Hast Du prima gemacht!!!
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Ich möchte noch ein generelles Wort zu den „Korinthenkackern“ loswerden, die hier meinen, zu Nebensächlichkeiten ihren Sermon beitragen zu müssen:

Wir machen hier den Job, den unabhängige Medien machen müssten.

Unentgeltlich, in Vollzeit, nachdenkerin 10-14 Stunden, und das viele Tage lang.


Wo bitte habt Ihr sonst FAKTEN, wo stehen diese Fakten so zusammengeballt wie hier?
Wo sonst gibt es unzensierte Auszüge aus Ermittlungsakten?

Es gibt diese Akten bei Dutzenden von Journalisten.
Es gibt diese Akten bei allen Prozessbeteiligten in München.
Es gibt diese Akten bei allen Mitgliedern und Mitarbeitern der NSU-Ausschüsse.


Wer von diesen Hunderten Leuten hat davon je etwas Substanzielles veröffentlicht?

Journalisten sind in Zukunft besser vor dem Zugriff des Staatsanwalts geschützt. Laut dem Gesetz, das der Bundestag bereits Ende März verabschiedet und der Bundesrat am Freitag endgültig gebilligt hat, können Medienvertreter bei der Veröffentlichung von zugespieltem Material nicht mehr wegen Beihilfe zum Geheimnisverrat verfolgt werden. Darüber hinaus sind Beschlagnahmen nur noch dann zulässig, wenn gegen den betroffenen Journalisten der dringende Verdacht auf eine Mittäterschaft besteht.

siehe auch:   http://de.wikipedia.org/wiki/Cicero-Urteil

Also, nochmals:

Wer von diesen Hunderten Leuten hat davon je etwas Substanzielles veröffentlicht?

???


„ganz nebenbei“ laufen hier Drohungen ein, mit meinem Klarnamen versehen. Meine Sippe lebe ja in Deutschland, die kriege man schon…  wir gehen ein hohes persönliches Risiko ein.
Das scheint Manchem nicht wirklich klar zu sein, dass wegen dieses NSU-Phantoms Menschen sterben. Dass wir komplett überwacht werden, die Nachbarn angesprochen werden, dass der Verfassungsschutz Leute von uns ansprach, die er aus meinen überwachten Mailaccounts kennt, uns gar zu kaufen versuchte. 

Nicht dass wir da allzuviel drauf geben würde, das ist nicht das Problem.
Aber Korintenkacker-Kommentare brauchen wir nicht.
Echt nicht.

Uns wäre es lieber, und für unser Land wäre es besser, und dringend nötig, wenn die Leser aktiver sein würden, um den grossen NSU-Schwindel bekannt zu machen, 
wo doch „die 4. Macht im Staate“ im Arsch ist… und zwar total. 
Unrettbar im Arsch. 

Daher, und das sollten die werten Leser einfach zur Kenntnis nehmen, müssen die Bürger selbst ran, und selber handeln!

Tun Sie was! 

Fakten verbreiten.
Nachdenkerin für ihre Arbeit danken.





Niemand ist hoffnungsloser versklavt als der, der fälschlich glaubt frei zu sein.

– J. W. Goethe


„Die glücklichen Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit“

 Marie von Ebner-Eschenbach, Aphorismen

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0 comments

  1. Seit wann muss man Begründungen für Verlängerungen vorlegen? Musste ich nie und ich habe in den 90ern ständig irgendein Kfz gemietet (mit Kreditkarte).
    Nur über Sixt ärgere ich mich, Audi 8 gemietet, musste am Flughafen Ffm tauschen, meine 400DM-teure Jacke vergessen, nach einer Stunde Fahrt bemerkt, angerufen, Jacke nie wieder aufgetaucht. Solche Gauner arbeiten am Flughafen Ffm.

  2. Ich habe genug Hirn und ich mache hier vor Ort und darüber hinaus genug Werbung und mache Aushänge, die abgerissen werden.
    Ich stecke hinter die Scheibenwischer ortsfremder Fahrzeuge Flyer (auf meine Kosten, das bezahlt mir niemand, Du nicht und eine Nachdenkerin auch nicht; Bücher lesen können wir alle, Lügenbücher), ebenso hinterlasse ich diese in den Öffentlichen. Schließlich ist das hier eine Touristenhochburg.

    Wer kein Internet hat oder andere Interessen, wird nicht einfach so auf diesen Blog aufmerksam. ICH mache darauf aufmerksam und darüber solltest Du froh sein.

    Wer macht sonst noch im realen Leben auf diesen Blog aufmerksam?
    Das reale Leben zählt, denn es gibt noch immer Menschen, die kein Internet haben und sich nicht für den NSU interessieren. Ich aber reibe es ihnen direkt unter die Nase.

    Ich quatsche die Leute auch bei jeder Gelegenheit voll und komme immer auf das Thema NSU. Machen Du und Nachdenkerin das ebenfalls oder alles nur virtuell?

  3. Hallo, ich lese mit steigendem Interesse diesen Blog, auf den ich über das Kopp-Interview gekommen bin. Echt klasse! Hochachtung!
    Eine Sache ist mir hier aufgefallen – die Rechnung für die Anmietung am 13. Mai 2004 ist vom 30. April 2004.
    Vielleicht nebensächlich, aber bei den anderen Rechnungen sind die Daten identisch.
    Gute, wertvolle Arbeit – bitte weiter so machen!

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