Monthly Archives: Oktober 2025

der SWR als Desinformationssender

Pink Panther Theme with Lucas Brar and Emil Ernebro

Begleitend zum enttäuschenden Spielfilm über den Mord an Michelle Kiesewetter (und Mordversuch an Martin Arnold) hat der SWR ein weiteres Filmprojekt auf seine Konsumenten losgelassen, damit sie auf ewig von der Droge Kampf gegen Rechtsextremismus abhängig bleiben.

Thomas Moser hat sich das Elend der südwestdeutschen Filmerei reingezogen.

Der Kiesewetter-Mord und der SWR: An vorderster Desinformationsfront

Warum die ARD am 8. Oktober 2025 eine neue Dokumentation über den Polizistenmord von Heilbronn ausgestrahlt hat, will sich nicht so recht erschließen. Vor allem weil sie Altes präsentiert, nämlich die Zwei-Täter-Böhnhardt-Mundlos-Theorie, die man seriös betrachtet fast als widerlegt ansehen muss. Es gibt Tätertheorien, die mehr Substanz haben. Vielleicht sollen sie ja entsorgt werden. Aber warum jetzt? Hat das mit dem zweiten NSU-Prozess zu tun, der im November 2025 in Dresden beginnt?

Die Dokumentation, die vom SWR kommt, hat den Titel: „Warum starb Michèle Kiesewetter?“ Andere Fragen liegen sehr viel näher, zum Beispiel: „Wer erschoss Kiesewetter überhaupt?“ Oder: „Warum wird der Mord nicht aufgeklärt?“ Doch wer die Böhnhardt-Mundlos-Theorie verfolgt, hat diese Fragen schon beantwortet oder stellt sie gleich gar nicht. Damit werden mögliche andere Täter geschützt, zum Beispiel im Sicherheitsapparat. Ist das der Zweck der Übung?

Im amtlichen Ermittlungsbericht des BKA von Oktober 2012 steht: „Ein eindeutiger Nachweis, dass Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos am Tattag in unmittelbarer Tatortnähe waren, konnte bislang nicht erbracht werden.“

Die Linken-Politikerin König-Preuss ist dort angekommen, bei den staatlichen Vertuschern. Sie will gar nicht mehr nach der Wahrheit forschen, weil die ihrer Meinung nach nur eine Verschwörung sein kann. Besser hätte man diese Doku nicht zusammenfassen können.

So kann das Rätsel NSU aber nicht gelöst werden. Vielleicht soll es das ja auch nicht.

Warum also dieser Spielfilm und diese Dokumentation? Weil die ganze hintergründige Geschichte weiterschwelt und im November wieder an die Oberfläche kommen könnte? Am 6. November 2025 beginnt vor dem Oberlandesgericht Dresden der Prozess gegen Susann Eminger, Ehefrau des NSU-Verurteilten André Eminger und einst enge Freundin von Beate Zschäpe. Die ist im Eminger-Prozess, der bis Ende Juni 2026 terminiert ist, als Zeugin zu erwarten. Und eine der Fragen ist unter anderem: Hält die offizielle Zwei-Täter-Theorie dem Gerichtsverfahren stand?

Das erinnert mich an die Bitte, die Katzenfrau wieder mal auf die Titelseite des Blogs zu heben. Kommt Prozeß, kommt Katzenfrau.

Abschließend ein Profitipp. Die Kommentare zu Mosers Artikel kann man sich sparen. Mit diesem Zeitfond ein Eis mit Früchten vertilgen, da hat man weitaus mehr für das persönliclhe Wohlbefinden getan.

Filmkritik: der zweite Mord an Michelle Kiesewetter

Symbolbild mit BILD-Text ohne Lügen

Hans-Jörg Vehlewald & Sven Kuschel für Springers Hetzpostille

Packendes ARD-Drama

Die krassen Parallelen zum NSU-Mord

Sperl: „Unsere Geschichte ist fiktional, beruht aber auf dem NSU-Mord an einer jungen Polizistin, 2007 in Heilbronn. Sie war 22, stammte aus Oberweißbach in Thüringen, war Teil der BFE 523, einer Sondereinheit, in Böblingen. Ihre Wochenenden verbrachte sie oft zu Hause. Sie verkehrte in der˛Schwedenschanze’, lebte in der Nähe vom Gasthof˛Zur Bergbahn’, der Kneipe des Schwagers von Ralf Wohlleben – dem Waffenbeschaffer der beiden NSU-Mitglieder Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt. In der Bergbahn verkehrten regelmäßig Rechtsextreme, auch Böhnhardt wurde dort gesehen.“

Eine BFE war und ist keine Sondereinheit, die BFE+ in Blumberg bei Berlin stationierte z.B. mal ausgenommen.

Darius Litwin, auch für Springers Hetzblatt.

Auch wenn die Handlung in Teilen fiktiv ist, spiegelt sie im Kern den kaltblütigen Mord an der Polizistin Michèle Kiesewetter wider … Der Fall … wurde später der … NSU (Nationalsozialistischer Untergrund) zugeordnet …

Achso? Der Mord wurde zugeordnet? Von wem denn? Etwa von Range und Ziercke?

Zugeordnet ist die einzig korrekte Beschreibung.

Nimmt man einige Filmkritiken zur Hand, die am Tag nach der Austrahlung zu lesen waren, und bildet deren Mittelwert, so kann sich durchaus die Meinung entwickeln, es handele sich um eine filmwerkliche Leichenschändung. Dramaturgie, Regie, Darsteller und das Posaunenorchester zur Erweckung einer blutleeren Handlung haben das Sujet schlichtweg verfehlt. Das passiert oft, legt man den Tatort als Meßlatte an.

Filmkünstlerische Leichenschändung ist darüber hinaus hierzulande erlaubt, so sie von den Kräften auf der dunklen Seite der Macht bewerkstelligt wird, die mit der richtigen moralischen Haltung an die Verausgabung von Filmförderknete herangehen. In so einem Fall wird das geschleifte Grundgesetz zu Rate gezogen und die Freiheit der Kunst als ein der Leichenschändung übergeordnetes Rechtsgut attestiert. Da muß man nicht groß raten, wie ein Verfahren vor dem Richter Gnadenlos enden würde. Zehnmal Drehbuch ab- oder umschreiben.

Es bleibt dabei: Jehova statt Jever.

Filmrezensionen hat sich „Die Nichte der Polizistin“ angeschaut, damit wir es beim AK NSU nicht tun müssen.

Grundsätzlich ist der Film dabei schon eine Art Whodunit, wenn das Publikum zu Beginn sieht, wie die Protagonistin in ihrem Auto erschossen wird und im Anschluss die Vorgeschichte erzählt wird. Die Zuschauer und Zuschauerinnen sollen gespannt sein, was dahintersteckt und wer den Mord begangen hat. Die Nichte des Polizisten erfüllt diese Erwartungen aber nicht wirklich. So gibt es auch nach anderthalb Stunden keine wirkliche Aufklärung, gibt es keine Namen. Wer sich solche Filme anschaut, um am Ende einen Haken unter alles setzen zu können, könnte hier unbefriedigt sein. Am Ende gibt es mehr Fragen als Antworten, dazu den einen oder anderen Anstoß für Diskussionen. Da man ohnehin weiß, dass die Hauptfigur am Ende stirbt, fällt auch dieser Spannungsfaktor weg.

Ob einem das reicht, ist Ansichtssache. So gut die Absicht hinter dem Projekt war und so willkommen der Einsatz, den größten Eindruck hinterlässt Die Nichte des Polizisten dann doch nicht.

Damit ist das Elend der Filmproduktion hinreichend beschrieben. So weit so schlecht.

Es gibt nur einwas, das schlimmer ist als diese zweite Hinrichtung. Das war dazumal die Entscheidung von Range und Ziercke, es war eigentlich nicht deren Entscheidung, sie waren nur die öffentlichen Vollstrecker, den Ermittlern der Soko „Parkplatz“ mit sofortiger Wirkung die Ermittlungen zu untersagen und den Mord zum Nachteil von Michelle Kiesewetter und Mordversuch zum Nachteil von Martin Arnold als en passant aufgeklärt zu betrachten. Die Ermittler wurden von den höchsten Beamten um den Erfolg ihrer Arbeit betrogen und so in der Öffentlichkeit als Deppen dargestellt. Das gibt’s in keinem degeto-Film.*

Ein schönes Wochenende auch allen Long-ARDenden. Sperl und Genossen wollten nur Gelder der Filmförderung abgreifen und sich eine schöne Zeit am Set machen.

* siehe Fußnote 5 zu Die Frauen von Rjasan

Die Frauen von Rjasan mit großem Erfolg im Deutschland der Weimarer Republik[4] und trug zum Ruhm des »Russenfilms« bei[5]